Erster Sieg für den BSV in der Bundesliga
Der Buxtehuder SV hat seinen ersten Saisonsieg in der Handball-Bundesliga gelandet: Am Freitag, 27. Dezember, gab es die Saisonpunkte drei und vier mit einem 27:26 (12:11)-Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen. 1.300 Zuschauer peitschten den BSV nach vorne und sorgten für eine ausverkaufte Halle. Anika Hampel überragte mit ihrer Spielregie und führte ihr Team voran.
Es war beiden Teams anzumerken, wie viel in diesem Spiel am Freitagabend steckte. Offensiv taten sich sowohl der BSV als auch die Göppingerinnen zu Beginn schwer. Nach acht Minuten stellte Charlotte Kähr auf 3:2 für das Team Buxtehude. Die ausverkaufte Halle Nord schöpfte Hoffnung auf ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk und den ersten Heimsieg der Saison. Mit einer beweglichen Deckung und einer gut aufgelegten Laura Kuske im Tor entschärfte der BSV Angriff um Angriff der Gäste, ließ aber auf der Gegenseite selbst viele Chancen aus.
Dem bisherigen Spielverlauf entsprechend stand es nach 15 Minuten 5:5. Da hatte Laura Kuske bereits fünf Paraden auf ihrer Haben-Seite. Ein Sinnbild gefällig für die Nervosität beider Mannschaften? Teresa von Prittwitz hob von Linksaußen den Ball über Göppingens Torhüterin Celina Meißner. Gefühlt verging eine Ewigkeit, ehe für die Unparteiischen zu erkennen war, ob der Ball vor oder hinter der Linie war – es gab das Tor für den BSV.
Nach 24 Minuten wurde es erstmals noch richtig laut in der Halle Nord: Maja Schönefeld schraubte einen Schlagwurf zum 11:9 aus dem Stand ins Göppinger Tor und die Gastgeberinnen gingen erstmals mit zwei Treffern in Führung. Spätestens jetzt war auch das Publikum im Spiel, das sich zwischenzeitlich aber ein echtes Fehlerfestival auf beiden Seiten anschauen musste. Zur Pause machte der BSV den einen Fehler weniger, der die Pausenführung mit 12:11 bescherte.
Anika Hampel leitete das Offensivspiel ihres Teams ruhig in die zweite Hälfte und traf in der 36. Minute selbst mit einem Durchbruch zum 16:13. Nur drei Minuten später bestrafte der Aufsteiger aus Göppingen drei technische Fehler und glich zum 16:16 aus. Jetzt war das Drama programmiert. Celina Meißner parierte wenige Sekunden später richtig stark einen Wurf von Charlotte Kähr und verhinderte die nächste Führung für Buxtehude.
Doch eine bekam Göppingen nicht gebremst: Anika Hampel. Einen Torabwurf stibitzte die Spielmacherin und verwandelte ins leere Tor zum 18:17. Die Stimmung in der Halle Nord war am Siedepunkt. Auch im Tor sollte noch ein Impuls her, denn Dirk Leun brachte Sophie Fasold für Laura Kuske, die in der zweiten Halbzeit nicht an ihre Leistung aus dem ersten Spielabschnitt anknüpfen konnte.
Charlotte Kähr ließ die Halle Nord beben, als sie zehn Minuten vor dem Ende zum 23:21 traf und Göppingen ins Team-Timeout zwang. Zehn Minuten war der BSV noch von seinem ersten Saisonsieg entfernt. Die Gäste fanden offensiv nur schwer Lösungen gegen die starke Buxtehuder Deckung und die mehrfach parierende Sophie Fasold. Maj Nielsen versenkte einen Strafwurf zum 24:21 acht Minuten vor dem Ende. Göppingen zog die Option der siebten Feldspielerin und drückte nun sichtlich auf das Tempo. In Unterzahl und mit einem Tor Vorsprung ging es für Buxte in die Crunchtime.
Der Schachzug mit der siebten Feldspielerin erwies sich als goldrichtig für Göppingen und so stand es plötzlich 110 Sekunden vor dem Ende 26:26. Dirk Leun bat sein Team zur Auszeit, um noch mal die Gedanken zu sammeln und den kommenden Spielzug anzusagen. Einmal mehr Anika Hampel verwandelte eben jenen Angriff und die Gäste bekamen den letzten Angriff des Spiels. Sophie Fasold parierte sensationell gegen Sina Ehmann und der Jubel in der Halle Nord kannte keine Grenzen.
Im neuen Jahr erwartet die Buxtehuder-Handballfans dann ein Heimspiel-Doppelpack: Am Samstag, 4. Januar, kommt der TSV Bayer 04 Leverkusen und vier Tage später Borussia Dortmund in die Halle Nord. Tickets für die Heimspiele gibt es im Online-Ticketshop oder im BSV-Shop.
Dirk Leun: „Allen in unserer Mannschaft sind heute Steine vom Herzen gefallen. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Das war etwas anderes als gegen Blomberg. Wir haben heute Intensität, Leidenschaft und Kampf auf die Platte gebracht. Da haben wir uns den Sieg verdient, aber wir müssen auch weiter hart arbeiten, damit wir am Sonntag die nächsten zwei Punkte gegen Zwickau einfahren. Es ist wahnsinnig toll, vor dieser vollen Halle Nord zu spielen. Das war eine tolle Atmosphäre.“
Anika Hampel als Spielerin des Spiels: „Die letzten vier Wochen haben wir individuell enorm viel gearbeitet. Da habe ich viel mitgenommen. Mein Ziel war es, das Spiel in die Hand zu nehmen. Dass wir als Team bei dem Matchplan bleiben und das haben wir gemeinsam als Team heute geschafft. Nach dem Blomberg-Spiel tut uns das extrem gut, so zurückzukommen und die Moral gezeigt zu haben. Jetzt bereiten wir uns auf Zwickau vor und wollen dort dann mit der Aggressivität von Anfang an wieder da sein.“
Buxtehude spielte mit:
Laura Kuske, Sophie Fasold; Larissa Kroepel, Maj Rika Nielsen (3/3), Lotta Heider (3), Anika Hampel (6), Isabelle Dölle (3), Maja Schönefeld (1), Charlotte Kähr (4), Cara Reiche, Levke Kretschmann (2), Cara Hartstock, Mie Rakstad, Teresa von Prittwitz (3), Isa Ternede, Jolina Huhnstock (2)
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