Post SV Buxtehude: "Das war die Notbremse"
Der Post SV legt den Fußball-Punktspielbetrieb vorerst auf Eis
tk. Buxtehude. "Das tut mir in der Seele weh", sagt Joachim Pieplow (70), Zweiter Vorsitzender des Post SV Buxtehude. Fußball hat in dem Sportverein mit rund 600 Mitgliedern fürs Erste ausgedient. Das wurde am vergangenen Donnerstag während einer Sondersitzung der Abteilung beschlossen. Die Erste Herren wird für die kommende Saison nicht gemeldet. "Das war eine notwendige Notbremse", sagt Pieplow. Was die Mannschaft in den vergangenen sechs Monaten angestellt habe, sei schon vereinsschädigend, so der Zweite Vorsitzende.
Fünf Platzverweise hätten unter anderem dazu geführt, dass der Ruf ruiniert sei. Auch Schiris wurden gerne Mal beleidigt. Und schlimmer noch: Der Post SV ist mit einem Verfahren konfrontiert, weil der inzwischen geschasste Trainer einen Spieler, der für sechs Monate gesperrt war, mit einem falschen Pass habe spielen lassen. Pieplow rechnet für den Post SV mit einer saftigen Strafe von bis zu 1.000 Euro. Ein halbes Jahr habe gereicht, um die Erfolge aus der Vergangenheit ins schlechte Licht zu rücken. Immerhin war der Post SV in ruhmreichen Jahren gleichzeitig Kreismeister und Kreispokalsiger in einer Saison.
Joachim Pieplow nimmt eine Teilverantwortung für den Niedergang des Fußballs auf sich. Seit Jahrzehnten setze er sich für den Fußball im Post SV ein. Er wollte die Abteilung unbedingt aufrechterhalten. Ohne eigenen Nachwuchs aus dem Jugendbereich sei das aber schwierig. "Aber ich wollte nicht akzeptieren, dass beim Fußball alles den Bach runtergeht."
Eventuell können sich Spieler der Ersten Herren, die weitermachen wollen, über eine Kooperationsvereinbarung beim SV Ottensen einsteigen. Und die vom Ende der Fußballabteilung ebenfalls betroffene Ü40-Mannschaft könnte eventuell beim TSV Buxtehude-Altkloster unterkommen. In trockenen Tüchern sei das aber nicht, so Pieplow.
Ob es je wieder eine Fußballabteilung beim Post SV gibt, lässt der Zweite Vorsitzende offen. Schön fände es das schon. Auf jeden Fall will der Verein die Trainingszeiten behalten und es wird auch weiterhin trainiert - nur eben ohne Nennung zum Punktspielbetrieb. "Dass das Training weitergeht ist wichtig, denn bei uns spielen auch einige Flüchtlinge mit", so Pieplow.
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