Tennis-Hochburg Altes Land
bc. Jork. Während Tennisvereine fast überall händeringend Nachwuchs suchen, jüngst berichtete das WOCHENBLATT über den Fall des PSV Stade, bei dem überhaupt keine Jugendlichen mehr spielen, sieht die Welt des gelben Filzballs beim TC Jork komplett anders aus. Seit mehr als zehn Jahren verzeichnet der Verein einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Derzeit sind es 197 Mitglieder - 104 Erwachsene und unglaubliche 93 Jugendliche - nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Jörg Götze (53) so viel wie nirgendwo sonst im Landkreis Stade - mit Ausnahme des TC Wiepenkathen. Im Jahr 2005 waren es nur 32 Jugendliche. Die Tennis-Hochburg Altes Land - woran liegt das?
„Wir knien uns bei der Jugendarbeit extrem rein“, sagt Jörg Götze, der früher als hauptamtlicher Verbandstrainer angestellt war. Im Sommer sind es alleine 40 Wochenstunden Jugendtraining: „Welcher Club hat das schon?“, so Götze. Ab April findet in der Woche wieder jeden Tag Training auf der Anlage neben dem Jorker Festplatz statt, derzeit wird in der Halle in Finkenwerder trainiert. Der TC hat extra einen Fahrplan gemeinsam mit den Eltern organisiert.
Der Etat für die Jugend beträgt rund 4.500 Euro, bis zu 70 Prozent steckt der Verein in die Bezuschussung des Trainings. Im vergangenen Jahr betrug die Gesamtsumme der Zuschüsse aufgestockt durch Spenden ungefähr 6.500 Euro.
Jörg Götze selbst, seine Söhne Marvin und Janis sowie Marc Nowotny, Hanna Lohse und Christian Winkler üben als Trainer mit den Kids Vor- und Rückhand. Der TC verfügt über neun Jugendmannschaften, die sich auf alle Altersklassen verteilen. Götze: „Wir haben keine Lücken.“ Zudem veranstaltet der TC in Kooperation mit der Grundschule am Westerminnerweg alle zwei Jahre ein sogenanntes Low-T-Ball-Turnier, bei dem die Schüler erste Erfahrung mit Schläger und Filzkugel sammeln können.
Auch bei den Erwachsenen sieht die Lage gut aus, wenngleich der Zulauf in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren besser sein könnte. Neben dem Training und dem Punktspielbetrieb steht das gesellige Vereinsleben an vorderster Stelle. Eines der vielen Highlights ist das traditionelle Oktoberfest. „Egal an welchem Tag ich in der Saison auf der Anlage war, es gab immer lustige Runden auf der Terrasse“, erzählt Jörg Götze, dessen Ehefrau Michaela Frank-Götze ihn als Jugendwartin tatkräftig bei der Vereinsarbeit unterstützt.
Ohnehin wurde die Arbeit im Verein vor einem Jahr neu organisiert. Die Aufgaben bleiben nicht mehr nur am Vorstand hängen, es wurden mehrere Teams gebildet: „Wir wollten die Arbeit auf mehrere Schultern verteilen“, berichtet Götze.
Angesichts der hohen Zahl aktiver Mitglieder und den nur vier zur Verfügung stehenden Plätzen denkt Jörg Götze perspektivisch in die Zukunft: „Wir sind am absoluten Limit.“ Um den großen Aufwand im Winter mit den Trainingsfahrten nach Finkenwerder zu reduzieren, wäre eine Überdachung eines oder mehrerer Plätze eine mögliche Überlegung. Wie genau die aussehen kann, wird noch vereinsintern diskutiert.
• Mehr Infos: www.tc-jork.de
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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