Einmal als Kapitän den Kurs halten: Reederei NSB in Buxtehude öffnet Schiff-Simulator für Öffentlichkeit
wd. Buxtehude. Einmal als Kapitän am Ruder eines Groß-Containerschiffs stehen: Dieses einmalige Erlebnis bietet die Buxtehuder Reederei NSB allen Interessierten, die selbst das Ruder in die Hand nehmen möchten. Der Schiff-Simulator, der bisher ausschließlich für die Ausbildung von Offizieren genutzt wurde, steht jetzt auch für Coachings von Führungskräften zur Verfügung und wird darüber hinaus als besonderes Erlebnisangebot für die Allgemeinheit geöffnet.
"Damit wird für viele ein Kindheitstraum wahr", sagt Christiane Vollmers, Seminar-Managerin der ckk-academy, die bei NSB ansässig ist und den Schiffssimulator vermarktet. Der Kapitän auf der originalgetreuen Brücke kann das Schiff wie unter realistischen Bedingungen in den Hamburger Hafen manövrieren, aber auch nach Sidney oder durch den Bosporus fahren. "Wir haben rund 60 verschiedene Seegebiete zur Auswahl", erklärt Michael Koschare, Gründer der ckk academy. Auch Wetter und Wellengang werden auf Wunsch verändert. Vermittelt der Blick aus dem "Panorama-Fenster" - ein 270-Grad-Rundum-Bildschirm mit super Auflösung -, dass sich der Schiffsbug hebt und senkt, fühlt der Besucher auf der Brücke die Wellenbewegung unter den Füßen, obwohl sich der Boden nicht bewegt. "Das ist das Gehirn, das uns hier einen Streich spielt", erklärt Michael Koschare.
Wer jedoch einmal versucht hat, ein 300 Meter langes Containerschiff sicher durch die Elbe zu manövrieren, versteht, wie es den Seeleuten geht, die einige Hundert Meter entfernt eine kleine Jolle in der Fahrrinne dümpeln sehen. Bremsen geht auf diese Entfernung nicht und das Riesenschiff lässt sich auch nur schwerfällig steuern. Allerdings gibt es mit Norbert Büttner auch noch einen richtigen Kapitän auf der Brücke, der mit Tipps zur Seite steht und in dem Augenblick, in dem der Laie "alle Mann von Bord" schreien möchte, auch mal eingreift und das Schiff wieder auf Kurs bringt.
Für das Coaching von Führungskräften in Krisensituationen nutzt Michael Koschare genau solche Szenarien. "Da die meisten Manager noch nie ein Großcontainerschiff gesteuert haben, gelten für alle Teilnehmer gleiche Bedingungen", erklärt der Coach. "Jeder, der solch ein Schiff bei Wellengang und Gegenverkehr durch eine schmale Fahrrinne steuern soll, gerät erst einmal in Stress." Im Schiff-Simulator lernen die Teilnehmer viel über sich selbst und erkennen, wie sie in Krisensituationen reagieren. Nehmen sie z.B. das Ruder lieber selbst in die Hand? Oder geben sie es ab und erteilen Anweisungen? "Das Gute beim Schiff-Simulator ist, dass das Schiff so langsam reagiert. So haben die Teilnehmer immer einen Augenblick Zeit zum Reflektieren", sagt Michael Koschare.
Infos gibt es bei der ckk academy in Buxtehude, Tel. 04161-7492145 und unter http://www.schiffsimulator.eu
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