Echtzeit-Infos demnächst auch für Kunden
Fahrplanauskünfte der KVG direkt aufs Smartphone
jab. Buxtehude. Wieder steckt der Bus in der Baustelle fest und jeder Pendler stellt sich die Frage, ob er seinen Anschlussbus bzw. seine Anschlussbahn bekommt. Doch damit soll bald Schluss sein, verspricht die KVG. Durch den Einsatz der zentralen Leitstelle sollen bald die Kunden in Echtzeit erfahren, wie es um ihre Fahrplanung bestellt ist.
Denn die Digitalisierung macht auch vor der KVG nicht Halt. Seit Anfang des Jahres befindet sich in Buxtehude die zentrale Leitstelle des KVG-Unternehmens. Von hier aus wird in einem Drei-Schicht-System mit 13 Mitarbeitern der Betrieb des Busunternehmens überwacht und koordiniert - und das an sieben Tagen die Woche das gesamte Jahr hindurch. Auch der niedersächsische Schienenersatzverkehr wird von hier aus geleitet.
Um ihre Daten in die Leitstelle senden zu können, mussten zunächst rund 500 Busse umgerüstet werden. Ein Bordcomputer steht in ständigem Kontakt mit der Leitstelle, über den die Busfahrer mit den Mitarbeitern kommunizieren, aber auch die Mitarbeiter Informationen zum Verkehr abgeben können. Es können sowohl einzelne Busse als auch ganze Linien und sogar alle Busse in einem bestimmten Gebiet angefunkt werden. So ist es möglich, beispielsweise über Baustellen, Staus und Unfälle, aber auch Anschlüsse zu informieren. Diese Nachrichten müssen immer vom Busfahrer bestätigt werden und alles wird dokumentiert.
Damit die Kunden ebenfalls etwas von den Investitionen haben, soll das System stufenweise für die Nutzer freigeschaltet werden. Alle Echtzeit-Informationen aus Niedersachsen laufen in Bremen in einer sogenannten zentralen Datendrehscheibe zusammen und sind von dort für beispielsweise die App des HVV abrufbar. Somit lässt sich in Echtzeit sehen, wo sich der Bus gerade befindet und ob Anschlüsse bei Bus oder Bahn erreicht werden. Diese Funktion soll ab Ende des Jahres 2019 verfügbar sein.
Die Anzeige auf den Displays in den Bussen soll neben den Informationen zu kommenden Haltestellen auch Verspätungen und Anschlüsse anzeigen. Mittelfristig sind auch an wichtigen Verkehrsknotenpunkten Anzeigetafeln mit Echtzeit-Informationen geplant. Zu rechnen sei damit allerdings erst 2021, so der Pressesprecher der KVG Oliver Blau.
Auch in puncto Sicherheit bietet die zentrale Leitstelle große Vorteile. In jedem Bus ist ein Alarmknopf verbaut. Wird in der Leitstelle ein Alarm ausgelöst, können die Mitarbeiter in die Busse hineinhören oder bei Kameraausstattung auch hineinschauen und sich einen Überblick über die Situation verschaffen sowie gegebenenfalls die Polizei einschalten.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Vorbereitung des Projekts sowie die Umrüstung aller Busse betrug ca. 5 Mio. Euro. Die Kosten werden auf die Landkreise Stade, Lüneburg sowie Harburg aufgeteilt, 75 Prozent gibt es vom Land Niedersachsen zurück. Eine Förderung gab es bereits 2017 in Höhe von 2,33 Mio. Euro.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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