Profis für Genussmomente
Fleischer-Innung Stade spricht Nachwuchs frei
(kkk). /kkk. Stade. Die Fleischer-Innung Stade hat allen Grund zu feiern. Vier neue Fleischergesellen und -gesellinnen sowie ebenso viele Fachverkäufer und -verkäuferinnen haben ihren Abschluss geschafft.
„Wir freuen uns über jeden Einzelnen, der in unserem Handwerk sein Glück findet", sagt Obermeister Steffen Bömmelburg.
Wie viel Leidenschaft in diesem Beruf stecken kann, wurde durch einen Bericht der wandernden Metzgergesellin deutlich, die im Juni in der Jobelmann-Schule einen Halt eingelegt hatte.
„Marlene Madre ist die einzige Metzgergesellin in ganz Deutschland auf der Walz", sagt Berufsschullehrerin Catrin Rosebrock. Sie hatte die Wanderin, die insgesamt drei Jahre zu Fuß und per Anhalter, ohne Handy und Geld unterwegs ist, durch Zufall an einer Autobahnraststätte getroffen und sie in die Schule eingeladen. Im Juni war es dann so weit. „Da das dritte Lehrjahr zu der Zeit nicht in der Schule war, haben wir Marlenes Geschichte im Rahmen der Freisprechung vorgestellt.“ Ihren Bericht sahen die Anwesenden in einem TV-Beitrag vom Bayerischen Rundfunk, denn die Gesellin stammt aus Bayern.
Von Braten bis Bratwurst
Im weiteren Verlauf der Freisprechung ging es um die Fähigkeiten und Kenntnisse der jungen Prüflinge: Ob Braten oder Bratwurst, ob privates Essen oder Festlichkeiten - Fleischer sorgen für Gourmet-Momente. „Wir haben nicht nur die klassischen Spezialitäten in unseren Verkaufstheken – fast alle bieten darüber hinaus auch eine große Auswahl an Catering-Varianten an", so Vorstands- und Prüfungsausschussmitglied Jan Düwer. Ob auf dem Grill, dem Backofen, Herd oder im eigenen Räucherofen – dazu braucht es das richtige Stück Fleisch.
Inspiration, Beratung und Fachwissen bekommen Kunden im Fachgeschäft ihres Vertrauens: beim Fleischer. Auch in Sachen Tierwohl seien Fleischer die richtigen Ansprechpartner. "Wir Fleischer sind die, die schon der Qualität wegen auf das Wohl der Tiere schauen, denn das wirkt sich auf den Geschmack aus", so Düwer. Eine Abkehrt vom „Billigfleisch” - dafür machen die Fleischer schon lange Werbung. „Für Fleisch sterben Tiere – da müssen wir nicht drum herumreden. Dennoch gehört für uns als Fachverkäufer und -verkäuferinnen oder Fleischer und Fleischerinnen das Thema Tierwohl und Fleischproduktion unmittelbar zusammen", so Lehrlingswartin Meike Ossenbrügge. „Die Azubis lernen viel über die Herkunft der Tiere, Ethik, Moral und es wird auch mal philosophisch in der Ausbildung. Am Ende geht wohl jeder aus der Ausbildung und wird ein Befürworter für artgerechte Haltung von Tieren, die später auf unseren Tellern landen. Das ist aber nicht nur eine Frage der Überzeugung, sondern auch eine Frage des Geschmacks und der Qualität."
Ein vielseitiger Beruf
Der Beruf des Fachverkäufers ist vielseitig. Beim Zubereiten von Produkten, auch für den Partyservice, seil kulinarische Kreativität gefragt. Zufriedene Kunden seien das Ziel. "Wir sind nicht nur Handwerker, sondern arbeiten mit Menschen zusammen", sagt Meike Ossenbrügge. Interessierten Jugendlichen empfiehlt sie, Praktika zu absolvieren. "Wenn man ein gutes Gefühl hat, ist die Ausbildung im Handwerk ein guter Start", so die Lehrlingswartin. "In unserer Branche finde ich es wichtig, herauszufinden, ob man lieber in einen Familienbetrieb möchte oder im Supermarkt besser aufgehoben ist.”
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