Mehr Frauen in die Führung
bc. Stade. Die Steine, die Frauen bei ihrer Karriereplanung in den Weg gelegt werden, scheinen immer noch größer zu sein, als diejenigen, die Männer beim beruflichen Aufstieg umgehen müssen. Das Leuchtturm-Projekt „Pfiff“ (Potenziale von Frauen in Führung fördern), das in Stade federführend von der Volkshochschule (VHS) und der Stadt betreut wird, will Frauen bei der Übernahme von Führung und Verantwortung im Job unterstützen. Die erste Qualifizierungsrunde seit Projektstart im vergangenen Jahr wurde jüngst abgeschlossen. Mit Erfolg, wie Teilnehmer jetzt in einem Pressegespräch berichten. Nach den Sommerferien soll die zweite Runde beginnen.
Für Mona Lemke war „Pfiff“ eine „göttliche Fügung“. Die Diplom-Ingenieurin (Verfahrenstechnik/Maschinenbau) arbeitet beim Anlagenbauer „Claudius Peters“ in Buxtehude. Sie war sofort vom Workshop-Programm begeistert: „Das Projekt ist deswegen so charmant, da Frauen aus ganz unterschiedlichen Unternehmen aufeinandertreffen und man von den Erfahrungen der anderen profitiert“, sagt Mona Lemke.
Das Besondere ist das Cross Mentoring: Eine erfahrene Führungskraft aus einem fremden Unternehmen unterstützt eine Nachwuchskraft - die sogenannte Mentee - in regelmäßigen Treffen beim Aufstieg in die Führungsetage. Udo Meyer, Leiter des Personal- und Rechnungswesens bei der Stader Baufirma „Lindemann“, ist so ein Mentor. „Wir Mentoren wollen Erfahrungsberichte liefern, durch die richtigen Fragestellungen den Blickwinkel unserer Mentee öffnen. Wir wollen keine konkreten Ratschläge geben“, so Udo Meyer. Insgesamt machten beim ersten Durchgang von „Pfiff“ 14 solcher Tandems mit.
Bei „Pfiff II“ stehen nun Frauen im Fokus, die eine Ausbildung oder ein Studium in den sogenannten MINT-Berufen (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) erfolgreich absolviert haben. Angeboten werden drei Seminarreihen in Modulen: „Fit for Management“, „Mitarbeiter-Bindung in Handwerk und Technik“ sowie „Erfolgreich positionieren“. Die Kurse finden in der VHS Stade statt.
36 Plätze stehen zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen bezahlen insgesamt nur 300 Euro. Das Projekt wird mit 100.000 Euro von der EU und der Stadt Stade gefördert. Ein Großteil davon wird für die Bezahlung der Dozentinnen ausgegeben. Das Projekt ist theoretisch für Unternehmen und dessen weibliche Fachkräfte in ganz Niedersachsen interessant.
• Das Pfiff-Projekt wird in einem neuen Beirat u.a. von den Kammern, von der Wirtschaftsförderung sowie von verschiedenen Verbänden unterstützt. Weitere Infos unter www.vhs-stade.de oder bei Dr. Frauke Ilse unter
( 0151 - 16513334.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
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