Freisprechung im Landkreis Stade
Nur drei neue Maler- und Lackierergesellen
In diesem Jahr kann sich die Maler- und Lackiererinnung im Landkreis Stade nur über drei neue Gesellen freuen. Die fehlenden Azubis von heute seien der Fachkräftemangel von morgen, befürchtet Ralf Behrens, Obermeister der Malerinnung Stade, der gemeinsam mit dem Prüfungsausschusskollegen drei von insgesamt sechs angetretenen Prüflingen den Gesellenbrief überreichte.
Und noch nicht einmal diese seien dem Handwerk sicher: „Einige nutzen die Ausbildung als Sprungbrett zur Industrie, die sie mit offenen Armen empfängt,“ sagt der Obermeister. Der Endkunde müsse sich bewusst machen, dass er aufgrund fehlenden Personals schon bald noch länger als bisher auf seinen Handwerker warten müsse.
"Seit Jahren versuchen wir, mehr Azubis für den Beruf zu begeistern – auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Es werden Höchstlöhne gezahlt, es gibt unbefristete Arbeitsverträge, es wurden Arbeitsbedingungen optimiert, Weiterbildungen, Auslandsaufenthalte und vieles mehr wird ermöglicht", so der Obermeister.
Wem aber immer wieder erzählt werde, dass Handwerker ein Leben zweiter Klasse führten, der müsse schon sehr mutig sein, eine Ausbildung anzufangen. Wer aber dennoch diesen Mut aufbringe, dürfe sich u.a. auf eine gute Zukunft freuen: Das Malerhandwerk bietet viele Möglichkeiten, sich weiterzuqualifizieren, einen sicheren und gut bezahlten Job und die Aussicht, sich erfolgreich selbstständig zu machen.
Ausbildungsleiter Volker Henkis bedankte sich bei den drei Prüflingen für ihr Durchhaltevermögen und dafür, dass sie auch in den Prüfungen Einsatz gezeigt hätten.
Bei einigen Prüflingen, die es nicht geschafft hätten, sei nicht fehlendes Können die Ursache gewesen, sondern die Prüfung sei am falschen Zeitmanagement gescheitert, so Henkis. Das zeige aber auch, dass die Prüfungen und der Beruf kein Kinderspiel sind.
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