Der Insolvenzverwalter hat mit seiner Arbeit begonnen
Pella Sietas: Auf der Werft wird weiter gearbeitet
tk. Neuenfelde. Gute Nachrichten für die noch verbliebenen 290 Mitarbeiter der insolventen Werft Pella Sietas: Während einer Betriebsversammlung teilten Geschäftsführung und Insolvenzverwalter Dr. Achim Ahrendt mit, dass das Kurzarbeitergeld für Mai und Juni sowie das Insolvenzgeld für Juli vollständig ausgezahlt wird. Für eine Mehrzahl der Mitarbeiter könne das Insolvenzgeld für August und September vorfinanziert werden. Der operative Geschäftsbetrieb könne daher fortgesetzt werden.
Zudem gebe es Gespräche mit dem Bundesministerium für Wirtschaft über Mittel aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds.
"Die Arbeiten an den aktuellen Aufträgen der Werft können fortgesetzt werden", sagt Insolvenzverwalter Ahrendt von der Kanzlei "hww hermann wienberg wilhelm". Mit seinem Team arbeite er mit Nachdruck daran, die älteste Werft Deutschlands zukunftsfähig aufzustellen.
Seit Freitag der vergangenen Woche ist der Insolvenzverwalter an Bord. Eine Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Lage, der Strukturen und Prozesse von Pella Sietas laufe. Das sei eine wichtige Grundlage für Sondierungsgespräche mit potenziellen Investoren.
Werft-Chefin Natallia Dean betont, dass die Zusammenarbeit mit dem Team des Insolvenzverwalter sehr gut sei. "Das Wichtigste ist für uns, eine tragfähige Lösung für Pella Sietas zu finden", sagt sie.
Wie berichtet, hatte die Pella-Sietas-Geschäftsführung am Donnerstag der vergangenen Woche einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen ist zahlungsunfähig, neue Kredite waren nicht in Sicht. Neben der grundsätzlich schwierigen Lage im Schiffbau machen die Verantwortlichen in der Geschäftsführung zwei weitere Probleme aus: eine Verschärfung der Krise durch Corona und das nach wie vor nicht endgültig gelöste Problem mit der Verschlickung des Werft-Hafenbeckens.
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