Eine Welt von Märchen und Wunder hinter dem Wort Holz
Stader Tischlerinnung erhebt 21 junge Handwerker in den Gesellenstand
wd. Stade. Die Tischlerinnung freut sich über rund zwei Dutzend neue Tischlergesellen. Die jungen Handwerker bekamen vor Kurzem im Technologiezentrum Stade bei einer Corona-bedingt kleinen Feier ihre Gesellenbriefe überreicht. „Stolz sind wir auf euch, und stolz könnt ihr auf euch sein!“ so Lehrlingswart Rudolf Mundt, der auch den Eltern und Wegbegleiter der jungen Tischlergesellen dankte. Altgeselle Jörg Elfers gab den Tischlern noch einen Gedanken von Theodor Heuss mit auf den neuen Weg: „Holz ist ein einsilbiges Wort, aber dahinter verbirgt sich eine Welt der Märchen und Wunder.“
Ein wahrgewordenes Märchen erlebten auch die Besten ihres Jahrganges. Im Besonderen Julia Westphal, die mit den Bestnoten „1“ in Theorie und „1“ im Praktischen bestand. Die 38-jährige Deinsterin startet nach einem Berufsleben in der Pflege noch mal neu durch und lernte im Innungsfachbetrieb Tischlerei Max Biersack in Jork. Sie bleibt auch als Gesellin in ihrem Lehrbetrieb. Ihr Kompagnon Bastian Massel bestand seine Prüfung mit einer Notenkombination aus „2“ in der Theorie und einer „2“ im Praktischen. Der 20-jährige Buxtehuder ist zeitgleich Sieger des Wettbewerbs „Die Gute Form“ geworden und kann damit doppelt feiern. Sein Lehrmeister Mats Ölkers aus dem Innungsfachbetrieb Tischlerei Torsten Oelkers Mittelnkirchen war sichtlich stolz auf seinen Schützling.
Den zweiten Platz im Wettbewerb belegte Sebastian Albert. Der 20-jährige aus Buxtehude lernte im Innungsfachbetrieb Cohrs-Jobmann in Regesborstel und darf mit Bastian Massel am digitalen Landeswettbewerb teilnehmen. Wer für die beiden mit abstimmen möchte, klickt ab dem 15. September: www.tischler-nord.de.
Alle Innungsbesten und Gute-Form-Plätze eins bis drei erhielten von der Firma Eisen Trabandt Stade Ehrensachpreise und Gutscheine. Zudem werden die Besten auf dem nächsten Handwerksforum durch die Kreishandwerkerschaft Stade geehrt.
Neben der Freisprechung durch Lehrlingswart Rudolf Mundt und Gesellenstanderhebung durch Jörg Elfers berichtete Berufsschullehrer Klaus Heinemann über den Jahrgang. Halb ironisch und halb ernst gemeint führte er die Gäste durch die drei Ausbildungsjahre. „Rundum waren es mit euch sehr amüsante, aber auch lehrreiche Jahre“, so Heinemann und erklärte sodann, dass sich im Handwerk traditionell geduzt wird: "Ab heute bin ich also der Klaus für euch.“
Der neue Geselle Nils Höper, der im väterlichen Betrieb gelernt hatte, meldete sich zu Wort und verwies in seiner Rede auch auf "Dinge, die nicht so gut liefen“. So wünschte er sich für die Azubis mehr Lob und Anerkennung von den Betriebsinhabern und Altgesellen. Jörg Elfers empfahl ihm und seinen Kollegen „mehr mit den Augen zu stehlen“ und gab den Tipp: „Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Neugier und Interesse führen über kurz oder lang immer zum Erfolg.“
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