Unmögliches wird möglich: Kunden mit Augmented und Virtual Reality begeistern - eine informativer Vortrag bei der IHK Stade
Stellen Sie sich vor, Sie halten Ihr Smartphone über eine Visiten- oder Weihnachtsgrußkarte und sehen im Display, wie ein Einhorn und der Weihnachtsmann aus dem Papier springen und Ihnen zuwinken. Oder Sie halten das Handy über ein Foto und die dargestellte Szene läuft wie ein Kurzfilm auf dem Display ab. Was heute digital möglich ist und wie vor allem die Wirtschaft und der Einzelhandel diese Möglichkeiten nutzen können, das erklärten die beiden Profis Jens Thiemann, Geschäftsführer von VRTX Labs GmbH, und Tim Mittelstaedt, Senior Consultant von ApiTs Lab, im Rahmen eines Vortrages "Kunden mit Augmented & Virtual Reality begeistern" in der Industrie- und Handelskammer in Stade. Eingeladen hatte Kathrin Wiellowicz, bei der IHK zuständig für Handel, Dienstleistungen und Raumordnung.
Gerade der Bereich Augmented Reality (AR) ist für den Einzelhandel besonders interessant, weil hier die reale mit der digitalen Welt verbunden wird, wie es z.B. auch bei den Spielen "Pokemon go" oder "Geo Caching" der Fall ist. Zum zweiten wird dafür an Hardware lediglich ein Smartphone benötigt. "Weltweit sind 1.400.000.000 (1 Milliarde und 400 Millionen) Handys auf dem Markt, die alle AR-tauglich sind", sagt Tim Mittelstaedt. "Damit ist also fast jeder Kunde über AR erreichbar." Eine Kommunikation mit AR hat im Vergleich zu Textnachrichten, die etwas beschreiben, sowie Fotos und Videos, die etwas zeigen, den Vorteil, dass die Kunden jetzt etwas erleben. Es geht darum, dass sie positive Gefühle mit dem Unternehmen oder dem Produkt verbinden. Actionreiche Gewinnspiele sowie das Demonstrieren oder Ausprobieren von Produkten ist mit dieser Technik ohne weitere Vorbereitungen oder anschließendes Aufräumen problemlos möglich. Auch ein realer Messestand kann mit AR sinnvoll erweitert werden, sodass die Besucher vor Ort die gesamte Produktpalette erleben, ohne dass alles mitgebracht werden muss. Im Einrichtungshaus die Daten des eigenen Wohnzimmers ins Tablett eingeben und den Raum dann mit verschiedenen Bodenbelägen und Wandfarben gestalten oder mit den Möbeln aus dem Möbelhaus komplett einrichten, gehört ebenfalls dazu.
Die nächste Stufe ist dann, sich in diesem virtuell gestalteten Raum zu bewegen. Dafür braucht man eine spezielle Brille, mit der man komplett in die virtuelle Welt (Virtual Reality / VR) eintaucht. Jens Thiemann und Tim Mittelstaedt hatten entsprechende Brillen dabei und ließen die Teilnehmer damit z.B. virtuell durch eine Wohnung spazieren, ohne dass der Vortragsraum tatsächlich verlassen wurde. VR-Brillen können in der Wirtschaft auf vielfältige Weise von Nutzen sein: Unter anderem können Auszubildende die korrekten Arbeitsschritte und Handgriffe lernen - sie führen sie tatsächlich auch aus, ohne dass tatsächlich Material verschwendet wird oder sich der Lernende z.B. verletzen kann. Kunden können im Baumarkt in Spachteltechnik geschult werden, ohne dass ein Eimer Farbe geöffnet oder eine Wand zur Verfügung gestellt werden muss. Beides wird in den USA bereits praktiziert. Einen Tag lang als Biene leben, in ein Bild von Vincent van Gogh eintreten - mit VR wird Unerreichbares erreichbar.
"Ein Riesenvorteil ist, dass das Erstellen der dreidimensionalen Daten nur einmal erfolgen muss", sagt Jens Thiemann. "Sind die Daten da, können sie sowohl für AR als auch für VR verwendet werden."
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