Ausbildungsmesse Buxtehude
Unternehmen zum Anfassen
Auf der 22. Buxtehuder Ausbildungsmesse kamen etliche Schülerinnen und Schüler in den Gängen des Schulzentrums Süd zusammen, um sich über ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Die Veranstalter, das sind die Junge Union Buxtehude/Altes Land/Geest und der Stadtjugendring Buxtehude, waren zufrieden mit dem Interesse der Jugendlichen und dem außerordentlich gut vertretenen Teilnehmerfeld an Ausbildungsanbietern. Mehr als 70 Unternehmen stellten sich im Rahmen der Messe vor, das sind so viele wie nie zuvor. Das hänge wohl auch mit dem Fachkräftemangel zusammen, erklärt Niels Kohlhaase von der Jungen Union Buxtehude. Besonders das Handwerk benötige Auszubildende mehr denn je. "Die Auftragslage und Nachfrage in den handwerklichen Berufen zeigen, dass dringend neue Fachkräfte benötigt werden, deshalb ist es wichtig, Präsenz zu zeigen", so Kohlhaase weiter. Dass besonders das Handwerk auf neue Auszubildende angewiesen ist, weiß Schornsteinfeger Marcus Köhlmann: "Die Azubis sichern auch unser Berufsbild." Nur wer guten Nachwuchs hat, könne auch in Zukunft bestehen.
Ins Gespräch kommen, den Austausch suchen: Darum geht es bei der Ausbildungsmesse. Den Schülerinnen und Schülern wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten sie nach der Schule haben. Das weiß auch Juliane Tiedemann, Verwaltungsfachangestellte beim DRK: "Viele Jugendliche wissen gar nicht, welche Ausbildungsberufe wir anbieten und wie die dann in der Praxis aussehen." Aus diesem Grund besucht das DRK regelmäßig Ausbildungsmessen. Mit dabei war auch dieses Mal ein Rettungswagen, den die Schülerinnen und Schüler aus der Nähe begutachten durften. Kerem Solak, Auszubildender Notfallsanitäter, stand bereit, um die Fragen der Jugendlichen zu beantworten. Der 14-jährige Liam El-Harake zeigte großes Interesse am Berufsbild des Notfallsanitäters, durfte mit Hilfe von Solak den Blutdruck seiner Mitschülerin Amy messen. "In der Schule bin ich schon in der Schulsanitäter-AG, deshalb wollte ich mit gerne den Stand hier angucken", sagt Liam. Um auch hinter die Kulissen blicken zu können, ist es wichtig, mit Vertretern aus der Branche in Kontakt zu kommen, dafür sorgt die Messe. "Wir wollen hier nicht nur die schönen Seiten zeigen, es muss den potenziellen Auszubildenden auch bewusst gemacht werden, dass der Beruf auch belastend sein kann", erklärt Kerem Solak.
Am Stand der Bundespolizei hat sich die 19-jährige Emma Rau gründlich informiert. Eigentlich wollten sie und ihre Mutter sich stellvertretend für den jüngeren Bruder zu einem möglichen Praktikum beraten lassen. Dann überzeugten Emma Rau die Ausführungen des Beamten jedoch selbst. "Ich finde es total spannend, wie der Alltag eines Bundespolizisten aussieht", so die Schulabsolventin. Sie wird sich weiter informieren und eine Ausbildung bei der Bundespolizei in Betracht ziehen.
Das Unternehmen Unilever informierte zu den Ausbildungsberufen des Chemielaboranten, des Chemikanten und des Mechatronikers. "Für uns ist es wichtig, Unilever auch als Firma hinter den Produkten zu etablieren. Kaum jemand weiß, dass die Produkte, die sie nutzen, in Buxtehude hergestellt werden", erzählt Annika Schröder, Ausbilderin der Chemielaboranten bei Unilever. Um das Interesse der Jugendlichen zu wecken, hat das Unternehmen mehrere Anschauungsobjekte mitgebracht: Neben einem Bohrer-Modell standen Produktproben zur Verfügung. Die Auszubildenden John Krause (Mechatronik), Duncan Garbers (Chemikant) und Dennis Hein (Chemielaborant) waren am Stand dabei und gaben den Jugendlichen Auskunft über ihre Berufe.
Unternehmen zum Anfassen - das bot die Ausbildungsmesse Buxtehude auch in diesem Jahr. Viele Schülerinnen und Schüler konnten sich über ihre Wunschberufe informieren oder entdeckten ganz neue Branchen. Junge Leute früh an Ausbildungsberufe heranzuführen, das ist ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen den Fachkräftemangel - gerade im Handwerk. So fasste die Landtagsabgeordnete Birgit Butter (CDU), selbst Mutter zweier Schüler passend zusammen: "Bleibt in der Region, wir brauchen euch hier."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.