Sittensen-Prozess: Bewährungsstrafe für Rentner (81)

Der 81-Jährige (hier beim Prozessauftakt) muss nicht ins Gefängnis | Foto: archiv
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bc. Stade. Der 81-jährige Rentner aus Sittensen, der vor vier Jahren einen jugendlichen Räuber (16) auf der Flucht erschoss, wurde vom Landgericht Stade zu einer neunmonatigen Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt. Die Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht ein Verfahren gegen den Rentner anstrengen wollten. Erst das Oberlandesgericht Celle verfügte auf Antrag der Nebenklage die Verhandlung.

Zur Erinnerung: Am 13. Dezember 2010 überfielen fünf junge Männer zwischen 16 und 24 Jahren den damals 77-Jährigen in seiner Villa in Sittensen. Sie nehmen ihm ein Portmonee ab, öffen den Tresor. Als der Alarm losgeht, flüchten die Räuber. Der Jäger zückt eine Pistole und trifft den 16-Jährigen tödlich im Rücken.

Vor dem Stader Landgericht plädierten jetzt sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft für einen Freispruch. Doch Richter Berend Appelkamp sah es als erwiesen an, dass der Senior mit seinem Verhalten die Grenzen der Notwehr überschritten hat. Die Familie des Getöteten, die im Prozess als Nebenkläger auftrat, zeigte sich zufrieden mit dem Urteil. Sollte die Verteidigung Revision einlegen, entscheidet der Bundesgerichtshof.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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