Bibbern auf dem Baustellen-Klo hat ein Ende

Auf einem beheizten Mobil-Klo macht die WOCHENBLATT-Lektüre Spaß
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jd. Elstorf. Begriff "heißes Hinterteil" bekommt bei Bauarbeitern eine neue Bedeutung: Unternehmer sorgt für warme stille Örtchen.

Die Arbeit auf dem Bau ist oftmals kein Zuckerschlecken. Doch dank der deutschen Regulierungswut kommen Maurer, Zimmerleute und Dachdecker während der kalten Jahreszeit in den Genuss eines besonderen Komforts: Ihr Hintern bleibt beim Gang auf das Dixi künftig warm. Laut Arbeitsstätten-Verordnung müssen die stillen Örtchen auf einer Baustelle neuerdings beheizbar sein. Zwischen Mitte Oktober und Ende April ist eine Mobil-Toiletten-Temperatur von mindestens 18 Grad vorgeschrieben. Ein Unternehmer aus Elstorf präsentiert nun eine perfekte Lösung.

Selbst bei Frost sollen es Bauarbeiter wohlig warm haben - zumindest auf dem Klo. In diesem Jahr gelten neue "technische Regeln für Arbeitsstätten". Darin ist eine Heizpflicht für Mobil-Toiletten auf Baustellen vorgeschrieben. Wenn die Dixis nicht mit einer elektrischen Zusatzheizung versehen sind, droht ein Bußgeld von bis zu 600 Euro. Einige Firmen installieren nun Heizlüfter in die transportablen Toiletten. Diese Lösung ist zwar simpel, doch nicht besonders sinnvoll: Die warme Luft steigt nach oben und entweicht durch die Lüftungsschlitze. Wer auf der Klobrille sitzt, bleibt hingegen weiter kalt.

Wesentlich besser funktioniert die Idee von Marko Seepolt: Der Unternehmer aus Elstorf setzt auf eine Infrarot-Heizung. Sein Betrieb ist seit Jahren auf diese elektrischen "Wärme-Wunder" spezialisiert. So stattete Seepolt sämtliche Kabinen-Bäder der MS Europa mit Infrarot-Heizkörpern aus.

Über Sinn und Unsinn der neuen Vorschrift will Seepolt gar nicht erst streiten: "Fakt ist, dass Hersteller und Vermieter von Mobil-Klos jetzt dringend reagieren müssen." Die erste Firma hat bereits bei ihm angeklopft und ein Muster-Klo angeliefert. Darin ließ Seepolt einen Heizstrahler installieren, der Infrarot-Wellen aussendet. Der Strahler reagiert auf einen Bewegungsmelder und springt an, sobald die Tür geöffnet wird. Sofort breitet sich wohlige Wärme aus. "Der Vorteil der Infrarotstrahlen liegt darin, dass sie direkt den menschlichen Körper erwärmen und nicht die Luft", erläutert Seepolt das Prinzip.

Beim Heizlüfter hingegen werde unnütz Energie verpulvert, so der Wärme-Fachmann: Das Gerät müsse dauernd laufen, um die geforderte Mindest-Temperatur von 18 Grad zu halten. "Das ist bei einer Infrarot-Heizung nicht erforderlich, weil diese quasi in wenigen Sekunden von null auf hundert hochfährt", meint Seepolt. Nicht unerheblich sei auch der Kostenfaktor, so der Tüftler. Ein Heizlüfter sei zwar in der Anschaffung günstig, habe aber im Dauerbetrieb einen sehr hohen Stromverbrauch, der etwa bei dem Zehnfachen eines Infrarot-Strahlers liege.

"Wenn die Jungs vom Bau pro Tag etwa 20-mal am Tag aufs Klo gehen und eine Sitzung durchschnittlich drei Minuten dauert, betragen die monatliche Stromkosten etwa 5 Euro", rechnet Seepolt vor. Auch wenn die rund 450 Euro für die Anschaffung und den Einbau der Infrarot-Heizung auf den ersten Blick abschreckend wirken: Unterm Strich lohne sich das Ganze. Für Interessenten, die sich persönlich von den Vorteilen des Infrarot-Örtchens überzeugen wollen, hält Seepolt seinen Klo-Prototypen bereit: "Nach Voranmeldung ist jederzeit eine Probe-Sitzung möglich."

• Infos unter Tel. 0 41 68 - 91 17 90 oder per E-Mail: info@infrapower.de

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Seine Idee sorgt für warme Hintern: Marko Seepolt präsentiert eine Infrarot-Heizung
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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