Ein „Frischling“ an der Büchse

„Jägersein ist viel mehr als auf Tiere schießen“: Antonia Butenschön (17) im Waidmannsdress und mit (ungeladener) Büchse
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Antonia Butenschön absolvierte mit blutjungen 17 Jahren die Ausbildung zur Jägerin

mi. Jesteburg. Munitionskammer öffnen, Waffe kontrollieren, sichern, fertig. Geübt hantiert Antonia Butenschön (17) mit dem sogenannten Drilling, einer Mischung aus Flinte und Büchse. Die Schülerin hat gerade den Jagdschein absolviert. Damit hat sich Antonia nicht nur einen kleinen Traum erfüllt, sondern sie setzt auch eine Familientradition fort: Sowohl ihr Großvater Christoph Keil als auch ihre Mutter Annette von Karp gehören zur Waidmannszunft.
Dass sie mal den Jagdschein machen möchte, wusste Antonia Butenschön schon im zarten Kindesalter. „Ich habe meinen Opa damals auf die Jagd begleitet, eine Trophäe, die er geschossen hat, hing in meinem Zimmer.“
Jetzt hat Antonia die neunmonatige Ausbildung zur Jägerin beendet. Sie darf sich nun Jungjägerin nennen. Bei ihren Klassenkameraden stieß die Schülerin mit ihrem „Hobby“ anfangs auf ungläubiges Staunen. „Cool, darfst Du dann Waffen haben?“, oder „Aber da tötest Du ja Tiere!“ waren typische Reaktionen. Wenn sie ihren Mitschülern dann berichtete, was sie für den Jagdschein alles lernen musste, merkten die meisten schnell, dass Jägersein viel mehr bedeutet als auf Tiere zu schießen. Für den Jagdschein musste Antonia richtig büffeln. Neben Kenntnissen über Fauna und Flora, Tiergesundheit, Waffen und Fanggeräte werden von angehenden Jägern auch profunde Gesetzeskenntnisse erwartet. Dazu kommen praktische Prüfungen, etwa zum richtigen und sicheren Umgang mit der Waffe.
Ein bisschen besonders ist es aber schon, so jung den Jagdschein zu machen - und das noch als Frau, oder? Davon will Antonia nichts wissen: „Ich bin zwar noch jung, aber in unserer Jungjäger-Anwärtergruppe war ich trotzdem mehr Leitbache als Frischling“, scherzt sie.
Überhaupt sei die Jagd schon lange keine Männerdomäne mehr. Diskriminiert gefühlt habe sie sich jedenfalls nie. Und was gefällt ihr so gut an ihrem Hobby? „Erstmal lernt man unglaublich viel über die Natur, viel mehr als in der Schule. Dann mag ich die tolle Gemeinschaft und den Zusammenhalt unter den Jägern“, sagt Antonia.
Dass nicht jeder die Begeisterung für das Waidwerk teilt, kann Antonia verstehen. Kein Verständnis hat sie aber für Pauschalurteile wie „Jäger sind Tiermörder“. Antonia: „Wer das sagt, kennt sich nicht aus.“ Die Aufgaben von Jägern umfassen viel mehr als nur das Jagen. Die Hege, und damit auch der Naturschutz, sei viel wichtiger.

„Jägersein ist viel mehr als auf Tiere schießen“: Antonia Butenschön (17) im Waidmannsdress und mit (ungeladener) Büchse
Treffen der Jägergenerationen: Mutter Annette von Karp und Großvater Christoph Keil sind stolz auf Antonia Butenschön (Mitte) die mit 17 ihren Jagdschein machte
Redakteur:

Mitja Schrader

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