Faszinierende Fluginsekten: Ohne Bienen müssten wir hungern

Um die 60.000 Insekten zählt ein gesundes Bienenvolk | Foto: wildpark
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((mi). Jetzt sind sie wieder im Dauereinsatz - die Honigbienen. Unermüdlich fliegen die Arbeiterinnen zwischen Blüten und Bienenstock hin und her, um den Nektar zu sammeln. Bis zu 120.000 tausend Kilometer legt ein Bienenvolk für die Produktion von 500 Gramm Honig zurück. Doch die Bienen sind nicht nur wichtig als Honigproduzenten, sondern auch die Landwirtschaft ist auf sie angewiesen.
Die Zahl ist überwältigend: Rund 80 Prozent aller heimischen Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten angewiesen. Die Landwirtschaft hätte ohne die Bestäubungsleistung der Bienen Ertragseinbußen von bis zu 85 Prozent zu befürchten. Diese Zahlen nennt der Deutsche Imkerbund. Doch damit nicht genug, eine deutsch-französische Studie hat errechnet, dass der ökonomische Wert, den Bienen zum Beispiel durch die Bestäubung von Obstbäumen schaffen, den der Honigproduktion um das Zehnfache übersteigt. Kein Wunder: Um ein halbes Kilogramm Honig zu produzieren, fliegt ein Bienenvolk laut Imkerbund etwa 40.000 Mal aus und besucht dabei 2- bis 3 Millionen Blüten. Für die einzelne Biene bedeutet das pro Tag bis zu 30 Flüge zu ca. 300 Blüten.
Doch trotz ihrer Wichtigkeit für Mensch und Ökosystem sind die Bienen bedroht.
Imker und Wissenschaft warnen auch in Deutschland seit Langem vor einer immer bienenfeindlicheren Umwelt. Zu schaffen macht den Bienen dabei vieler Orts die Mais-Monokultur in der Landwirtschaft. Auch gepflegter englischer Rasen ist für Bienen nur eine "grüne Wüste". Jan-Hinrich Nebendahl, Vorsitzender des Imkerverein Buchholz bewertet die Situation im Landkreis jedoch nicht so dramatisch. Es gebe auf den Feldern Fruchtwechsel und auch Bienenfreundliches wie Raps werde angebaut. Die Imker wollten aber in Zukunft noch enger mit den Bauern zusammenarbeiten, sagt Nebendahl. Gartenbesitzern, die was für Bienen tun wollen, rät der Imker: Nektarreiche Blumen zu pflanzen und auch mal den Klee stehen lassen. Tipps dazu gibt es beim www.deutscherimkerbund.de Ein ständiges Problem sei die Varroamilbe, dieser Parasit wurde in den 1970er Jahren eingeschleppt und verbreitetete sich sehr schnell. "Viele Bienenvölker haben ohne menschliche Hilfe kaum eine Chance gegen die Milbe", erklärt Nebendahl. Wilde Honigbienen gebe es deswegen kaum noch.
Dennoch geht es den Bienen hierzulande besser als zum Beispiel in den USA. Dort halten Imker teilweise mehr als 1.000 Völker, die wegen ihrer Anfälligkeit regelmäßig mit Antibiotika behandelt werden. Die ca. 87.000 Imker in Deutschland besitzen dagegen laut Landwirtschaftsministerium durchschnittlich 8 bis 10 Völker. Die Behandlung mit Antibiotika ist hierzulande übrigens verboten.
• Wer mehr über Bienen lernen will, besucht noch bis zum Mittwoch 20. August im Wildpark Schwarze Berge die Wanderausstellung "Hamburg summt! – Die Welt der Biene ganz nah“ Infos unter: Tel. 040- 819 77 47-0.

Redakteur:

Mitja Schrader

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