Neu Wulmstorf: "Knochen-Brei" nach Gehweg-Sturz
Gerd Koß fällt über Poller / Jetzt will er Schadenersatz von der Gemeinde
ab. Neu Wumstorf. ab. Neu Wumstorf. Es sollte für Gerd Koß ein ganz normaler Donnerstagabend mit einem Tischtennis-Match in Neu Wulmstorf werden - für den Bendestorfer endete er mit einer Not-Operation. Auf dem Weg zu seinem Wagen stürzt der 76-Jährige in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße so schwer über einen Gehweg-Poller, dass seine Teamkollegen sofort den Notruf wählen. Ein Rettungswagen bringt den Mann in das Krankenhaus nach Buchholz. Diagnose: Trümmerbruch im linken Handgelenk. Jetzt will Gerd Koß gegen die Gemeinde Ansprüche erheben. Denn irgendjemand, sagt er, muss für den Unfall zur Verantwortung gezogen werden.
Das ist geschehen: Mit drei Tischtenniskollegen vom SV Bendestorf verlässt Gerd Koß gegen 21.45 Uhr die Sporthalle neben dem Hallenbad an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße. In der rechten Hand hält er seine Sporttasche. Gemeinsam gehen die vier Männer die Straße entlang Richtung Parkplatz. „Das ist ein schnurgerader Weg“, sagt Koß. Auch die dort angeordneten, 40 Zentimeter hohen Poller aus Beton, die das Parken auf dem Gehweg verhindern sollen, verlaufen zuerst ebenfalls gerade - bis einer fast mittig auf dem Bürgersteig steht. Er wird für Gerd Koß zum Verhängnis.
Der Mann stürzt über das unmarkierte graue Hindernis. Folge: sechs Knochenbrüche im linken Handgelenk, Hautverletzungen an beiden Schienbeinen sowie Prellung und Stauchung des rechten Handballens. Geschockt kann sich Gerd Koß selbst aufrichten. „Ich habe aber gleich gesehen, dass meine linke Hand in einem unnatürlichen Winkel absteht.“
Koß: „Die Unfallstelle lag nahezu komplett im Dunkeln. Dort steht auch keine Straßenlaterne.“ Im Rettungswagen berichtet ihm der Sanitäter, er habe bereits zwei Stunden zuvor eine Frau, die im Schwimmbad war und auch über einen Poller gefallen sei, mit Schulterbruch ins Krankenhaus gebracht.
Als „Knochen-Brei“ habe der behandelnde Arzt seine Verletzung im Handgelenk bezeichnet. Zwei Monate lang braucht der Bendestorfer nun einen Gips. Bei der OP wurde ihm außerdem eine Chromplatte eingesetzt. „Wenn ich damit keine Beschwerden habe, bleibt sie wohl drin. Ansonsten wird sie in einem Jahr entfernt.“
„Es tut uns sehr leid, dass jemand dort zu Schaden gekommen ist“, sagt Neu Wulmstorfs Pressesprecherin Sandra Lyck. Die Poller stünden schon viele Jahre an der Stelle. Warum sie so angeordnet wurden, sei nicht bekannt. Die Gemeinde sei jedoch versichert.
Für solche Fällen gibt es den Kommunalen Schadensausgleich, sozusagen die Haftpflichtversicherung für Kommunen. Ob sie in Gerd Koß' Fall einspringt, ist aber noch fraglich. Sandra Lyck: „Bevor wir Genaues sagen können, müssen wir den Unfall erst rekonstruieren und alle Einzelheiten kennen.“
Gerd Koß hofft auf eine schnelle Lösung.
Wer war die Dame mit dem Schulterbruch?
Gerd Koß möchte Kontakt zu der ebenfalls über einen Poller gestürzten Dame aufnehmen. Diese kann sich gerne an die Redaktion des WOCHENBATT wenden, per Tel. unter 04161 - 506327 oder per E-Mail an ab@kreiszeitung.net.
Redakteur:Alexandra Bisping |
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