Schild(a)wahn an Umgehungsstraße
(bc). Deutschland, deine Wälder! Dieser Hain treibt jedoch seltsame Blüten: Der Schilderwald an der Ortsumgehung Finkenwerder, den tagtäglich Tausende Autofahrer aus dem Landkreis Stade passieren, wirft Fragen auf. An der 5,5 Kilometer langen Strecke, von der keine andere Straße abzweigt, weisen allein in Richtung Stade mehr als 50 Schilder auf ein absolutes Halteverbot hin, in die andere Richtung sind es immerhin noch knapp 30. Typischer Fall von Schild(a)wahn?
An jeder winzigen Haltebucht stehen zwei bis vier dieser rot-blauen Rundbleche. "Was das wohl den Steuerzahler gekostet hat?", fragen uns schon seit Längerem viele WOCHENBLATT-Leser. Von einem hohen fünfstelligen Betrag darf man wohl ausgehen, inklusive Material- und Aufstellkosten.
Volker Schlobohm von der örtlichen Straßenverkehrsbehörde gesteht ein: "Wir hätten es gerne anders gelöst, aber die Straßenverkehrsordnung lässt nur diese Lösung zu." Die Haltebuchten seien der Hafenbehörde und der Straßenmeisterei vorbehalten, die Fahrbahn dem Verkehr. Schlobohm: "Man glaubt es kaum, wie viele Touristen hier anhalten und einen Blick über den Deich auf die Elbe erhaschen wollen."
Enttäuscht drehen sie dann wieder ab, wenn sie nur die Francoper Schlickdeponie zu Gesicht bekommen.
Redakteur:Björn Carstens aus Buxtehude |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.