Olympische Sommerspiele 2024 - ausgerechnet Hamburg und Berlin

Olympia als Ablenkungsmanöver für die Mega-Skandale Elbphilarmonie und Flughafen?

Mir geht das Messer in der Tasche auf, wenn ich jetzt höre, dass ausgerechnet Hamburg und Berlin sich um die Austragung der Sommer-Olympiade 2024 bewerben wollen. Städte, deren Politiker, Behörden und Wirtschaftsinstitutionen, sprich die versammelten Großkopferten, verantwortlich dafür sind, dass Deutschland zum Gespött der Welt und der Steuerzahler um Milliarden betrogen worden ist.
Die Elbphilharmonie in Hamburg und der Flughafen Berlin-Brandenburg stehen längst als Synonym für die deutsche Unfähigkeit zur Realisierung von staatlich getragenen Großprojekten. Und für eine Steuergeld-Verschwendung in einem nie da gewesenen Umfang: Die Elbphilharmonie, seit 2001 geplant, sollte 2010 fertig sein und 77 Millionen Euro teuer werden. Derzeit tendieren die Baukosten gegen knapp 800 Millionen Euro, nach oben ist aber noch Luft.
Der Flughafen Berlin-Brandenburg ist seit Anfang der 90er Jahre geplant, an ihm wird seit 2006 gebaut, die Kosten sind von 1,7 Milliarden Euro auf bisher 5,4 Milliarden Euro gestiegen. Ob Flughafen und Konzertsaal jemals fertig und funktionieren werden, steht in den Sternen. Bei beiden Projekten sind die Millionen und Milliarden nicht weg, sondern nur in den Taschen anderer. Vermutlich auch in den Taschen von etlichen, die jetzt ihren Städten Olympia als Segen für die Region aufschwatzen wollen. Woher nimmt man eigentlich den Optimismus, dass die nötige Olympia-Infrastruktur pünktlich fertig wird. München 1972 ist lange her.
Vor diesem Hintergrund ist es schon faktisch ein Skandal, dass Hamburg und Berlin ernsthaft erwägen, in zehn Jahren Olympia auszurichten. Wenn diese "Führungseliten" jetzt beginnen zu planen, sollten sie sich für die Spiele von 2032 bewerben - frühestens. Und gleich als Sondersteuer einen bundesweiten "Olympia-Euro" einführen.
Reinhard Schrader

Redakteur:

Reinhard Schrader aus Buchholz

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