Pilotversuch Section Control: Kampf gegen notorische Raser
tk. Landkreis. Vor dem Blitzer bremsen und dannach wieder kräftig aufs Gas treten und bußgeldfrei weiterrasen funktioniert mit dieser Technik nicht: Niedersachsen wird ab dem Frühjahr 2015 in einem Modellversuch die sogenannte Section Control testen. Die Geschwindigkeit wird dabei über einen Strecke von mehreren Kilometern gemessen.
So funktioniert die Technik: Jedes Fahrzeug wird am Beginn der Messstrecke geblitzt. Mit einer Weg-Zeit-Berechnung steht genau fest, wie lange ein Auto mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit für den Abschnitt benötigt. Ist ein Fahrer zu schnell, wird er am Ende wieder geblitzt - und muss zahlen.
"Es gibt kein Recht auf zu schnelles Fahren", sagte Innenminister Boris Pistorius bei der Vorstellung des Projekts. Der Praxistest dieser Streckenüberwachung wird schon seit Längerem von Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) gefordert. Der DVR verweist auf Erfolge in den Nachbarländern. Section Control werde in Österreich und den Niederlanden seit Jahren eingesetzt. Besonders in Baustellen und in Tunneln habe sich die Verkehrssicherheit erhöht. Das ist der Grund für den Beginn des Pilotprojektes: Bei jedem dritten tödlichen Unfall in Deutschland gilt nicht angepasste Geschwindigkeit als Ursache.
Bedenken gegen diese Form der Geschwindigkeitsüberwachung kommt von Datenschützern. Denn am Streckenanfang wird grundsätzlich jedes Fahrzeug geblitzt. Kritiker befürchten einen Missbrauch etwa durch unbefugtes Auslesen.
Fest steht, dass die Testphase in Niedersachsen 18 Monate dauern soll. Die Strecke wird eine Straße mit auffallend hoher Unfallzahl sein. Mehrere Radiosender hatten am Dienstagmorgen übereinstimmend berichtet, dass die B73 zwischen Stade und Cuxhaven im Gespräch sei. Das stimmt offenbar nicht. Laut Pressestelle des Innenministeriums sei von der B73 nicht die Rede gewesen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.