„Raubbau am Erbe unserer Nachfahren“ Bürgerinitiativen kritisieren Frackinggesetz

Der Widerstand gegen die umstrittene Fracking-Technologie wächst stetig | Foto: C. Schomann
  • Der Widerstand gegen die umstrittene Fracking-Technologie wächst stetig
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(mi). Mit einem Appell, das für kommenden Montag geplante Frackinggesetz in seiner derzeitigen Form nicht zu verabschieden, haben sich jetzt Bürgerinitiativen (BI) aus dem gesamten Bundesgebiet an den Bundestag, das Bundesumweltministerium und das Kabinett gewandt. Darunter auch die BI „Kein Fracking in der Heide“ aus Buchholz.

„Das neue Gesetz öffnet Fracking Tür und Tor“, erklärt Renate Maaß vom Sprecherrat der Buchholzer Fracking-Gegner die Aktion.
Hintergrund: Bereits während des Gesetzgebungsverfahrens hatten Fracking-Gegner kritisiert, dass die Bergbauindustrie an den neuen Regelungen kräftig mitgeschrieben habe. Größter Kritikpunkt ist dabei, dass nur Fracking im Schiefergestein verboten werden soll und selbst das zu Forschungszwecken weiter möglich bleibt. „In wenigen Jahren könnte es nach diesem Gesetzesentwurf sogar ohne Einschränkungen erlaubt werden“, erklärt Renate Maaß.
Weiter bemängeln die Fracking-Gegner, dass künftig bei den Entscheidungen über Fracking eine „Expertenkommission“, der auch Fracking-Befürworter angehörten, eine gewichtige Stimme erhalten solle.
Ziel des Briefes, sei es den Entscheidungsträgern ins Gewissen zu reden, dass Fracking keine sinnvolle Investition in die Zukunft ist. Dazu setzen die Fracking-Gegner u.a. auf folgende Argumente: So müssten, um die vermuteten Gasreserven durch Fracking zu erschließen, rund 48.000 Bohrungen vorgenommen werden. Der Wasserverbrauch dabei sei so groß, dass die Landwirtschaft leiden könnte. Derzeit decke Deutschland außerdem nur rund zwei Prozent seines Energiebedarfs durch eigenes Gas, aber schon zwolf Prozent durch erneuerbare Energien. Dort seien auch schon jetzt mehr als 20 Mal so viele Personen beschäftigt, wie in der Bergbauindustrie. Den Steuereinnahmen aus Fracking stünden Wertverlust von Immobilien sowie Kosten für Tourismus und Umwelt gegenüber.
„Es gibt kein übergeordnetes öffentliches Interesse am Fracking, nur ein betriebswirtschaftliches der Industrie. Fracking ist ein Raubbau am Erbe unserer Nachfahren“, so das Fazit der Fracking-Gegner.

Redakteur:

Mitja Schrader

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