SPD-Anfrage zum AKW Brokdorf
jd. Stade. Welche Gefahren gehen vom Atomkraftwerk Brokdorf für die Bevölkerung im Landkreis Stade aus? Und reichen die vorgesehenen Schutzmaßnahmen im Falle eines Störfalles? Um diese beiden Kernfragen dreht sich ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion. Die Genossen wollen, dass das Thema auf der nächsten Sitzung des Kreis-Feuerschutzausschusses am 15. Mai auf die Tagesordnung kommt. Sie legten Landrat Michael Roesberg einen zehn Punkte umfassenden Fragenkatalog vor, in dem es unter anderem um die nach Ansicht der SPD unzureichenden Katastrophenschutzpläne geht.
Die Sozialdemokraten berufen sich auf ein aktuelles Gutachten zur Gefährlichkeit des AKW Brokdorf, nach dem zahlreiche Szenarien für einen Super-GAU denkbar sind. Zudem erreiche der Atommeiler, der voraussichtlich noch bis 2012 in Betrieb sein wird, laut AKW-Stresstest lediglich die zweitschlechteste Sicherheitsstufe beim Hochwasserschutz, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Uwe Hansen. Bei einer Flutkatastrophe, eventuell verbunden mit einem Deichbruch, bestehe die Gefahr einer Kernschmelze. Die Einsatzkräfte seien dann völlig überfordert, so Hansen.
Die SPD fordert eine Neufassung der kreisweiten Pläne für den Katastrophenschutz. Im Falle einer Freisetzung von Radioaktivität müssen alle Landkreis-Bewohner informiert und mit Jodtabletten versorgt werden, so Hansen. Die Ereignisse in Fukushima hätten gezeigt, dass der bisherige Zehn-Kilometer-Radius nicht ausreiche.
• Der Kreis-Feuerschutzausschuss tagt am Mittwoch, 15. Mai, um 15 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Fredenbeck.
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