Studie belegt: EU-Parlamentarier verdienen rund 880 Prozent mehr als der Durchschnitt aller EU-Bürger

Die EU-Abgeordneten verdienen im Schnitt rund 17.800 Euro | Foto: archiv
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(kb). Dass die Mitglieder im Europaparlament nicht am Hungertuch nagen, ist klar. Wie tief jedoch die Schere zwischen der Vergütung der Parlamentarier in Straßburg und Brüssel und dem Durschnittsverdienst der EU-Bürger klafft, macht jetzt eine Studie des Finanzdienstleistungsportals "Preisvergleich.de" deutlich. Demnach verdienen die 766 EU-Parlamentarier im Schnitt 878 Prozent mehr im Jahr als der Durchschnitts-Bürger der 28 Mitgliedsstaaten.
Ein EU-Abgeordneter erhält durchschnittlich 17.827 Euro an Diäten. Die Summe setzt sich zusammen aus einer Grundentschädigung in Höhe von knapp 8.000 Euro (netto rund 6.200 Euro), einer allgemeinen Kostenvergütung (u.a. für Büroorganisation, Telefonrechnungen, Porto) in Höhe von knapp 4.300 Euro sowie einem Tagesgeldsatz von 304 Euro, wenn das Mitglied an offiziellen Sitzungen der Gremien des Europäischen Parlaments teilnimmt.
Praktisch: Für Mitarbeiter können die Parlamentarier monatlich noch einmal bis zu 21.209 Euro beantragen. Maximal ein Viertel der Summe darf für externe Dienstleistungen wie z.B. Gutachten ausgezahlt werden. Kosten für die Anreise zu Sitzungen werden den Parlamentariern erstattet, zusätzlich erhalten sie eine festgesetzte pauschale Vergütung zur Deckung sonstiger Reisekosten (Autobahnmaut, Übergepäck, Reservierungsgebühren). Außerdem gibt es eine feste jährliche Reisekostenvergütung für Reisen ins Ausland, ohne dass dabei an offiziellen Sitzungen teilgenommen wird. Die Höhe ist auf maximal 4.243 Euro festgesetzt.
Laut der aktuellen Studie müssen EU-Bürger im Schnitt 55 Jahre für die Summe arbeiten, die ein Abgeordneter bei der EU in nur einer einzigen fünfjährigen Legislaturperiode erhält - das sind rund 1 Mio. Euro. Ein deutscher Durchschnittsbürger hätte diese Summe immerhin in 39 Jahren verdient, ein Bulgare hingegen müsste für 1 Mio. Euro ganze 108 Jahre arbeiten.
Immerhin: Bei der EU herrscht Transparenz in Sachen Vergütung. Alle Infos gibt es unter http://www.europarl.europa.eu.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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