"Wir warten seit 28 Jahren drauf, dass unsere Straße asphaltiert wird"
mi. Appel. "Wir wurden vergessen", sagt Peter Sommer, während er auf den unbefestigten Schotterweg vor seinem Haus blickt. Der Weg ist eigentlich eine Straße, nämlich ein Teil des Kiefernwegs. Diese Straße, die zu einem Teil zu Appel, zum anderen zu Hollenstedt gehört, ist durchgehend mit schickem Asphalt versehen - nur eben nicht vor dem Haus von Peter Sommer.
"Wenn es regnet, ist es besonders schlimm, dann verwandelt sich das Ganze hier in eine riesige Pfütze", sagt Peter Sommer. Vor seinem Haus sollte eigentlich eine asphaltierte Straße verlaufen oder wenigstens eine mit Pflastersteinen befestigte, es gibt aber nur einen unbefestigten Sandweg. Warum, das ist heute - Jahre nachdem der Kiefernweg gebaut wurde - nur noch schwer herauszufinden. Fakt ist: Der gesamte Kiefernweg wurde seinerzeit asphaltiert, nur der Teil vor dem Haus von Peter Sommer und einigen weiteren Anliegern nicht. Das Problem: Der Kiefernweg gehört zu einem Teil zu Hollenstedt, zum anderen zu Appel. Sommer wohnt außerdem in einer Art Seitenarm der Straße. Wer es nicht weiß, könnte auch denken, bei dem nicht asphaltierten Teil handele es sich einfach um eine lange Auffahrt. "Das ist nicht so", erklärt Sommer. "Der Weg vor unserem Haus ist ein Teil des Kiefernwegs." Seit 28 Jahren wartet der mittlerweile pensionierte Eigentümer darauf, dass die Gemeinde seinen Teil der Straße genauso asphaltiert wie den Rest des Kiefernwegs. Sommer: "Ich habe damals ein voll erschlossenes Grundstück erworben, dazu gehört auch eine richtige Straße." Rund 6.000 Euro hat Sommer für die Erschließung des Grundstücks bezahlt. Doch bis heute ist die Straße nicht gemacht. Seine Anfragen bei der Gemeinde Appel und bei der Samtgemeinde Hollenstedt waren nicht erfolgreich.
Sommer: "Es geht doch nur um 20 x 4 Meter Straße, das kann doch nicht so schwer sein. Ich zahle schließlich auch Grundsteuer und das nicht wenig", schimpft er.
Appels Bürgermeister Reinhard Kolkmann kann heute auch nicht mehr sagen, warum die Straße damals nicht gemacht wurde. "Das ist weit vor meiner Zeit gewesen, aber die Gemeinde kümmert sich regelmäßig darum, dass dieser nicht asphaltierte Teil des Kiefernwegs befahrbar gehalten wird." Eine Asphaltierung sei aus Sicht der Gemeinde bei einem so kleinen Teilstück, das außer für die Anwohner keinerlei verkehrliche Bedeutung habe, nicht unbedingt notwendig.
Redakteur:Mitja Schrader |
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