Immer mehr Krebspatienten in Niedersachsen: Früherkennung das A und O
(KKH). Ob Brustkrebs, Prostata-, Darm- oder Lungenkrebs: Bei den häufigsten Krebsarten von Frauen und Männern stieg die Zahl der Behandelten in Niedersachsen laut aktuellen Versichertendaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zwischen 2006 und 2012 deutlich an. So zeigt ein Blick auf die jeweils häufigste Krebsart bei Frauen bzw. Männern: Die Anzahl an Versicherten, die wegen Brustkrebs behandelt wurden, nahm um 34 Prozent zu, die der wegen Prostatakrebs Versorgten um rund 53 Prozent. Damit liegt Niedersachsen unter dem bundesdurchschnittlichen Plus von 40 Prozent bei Brustkrebs sowie leicht über dem von 50 Prozent bei Prostatakrebs.
490.000 Menschen erkranken in Deutschland laut der Deutschen Krebshilfe jedes Jahr neu an Krebs. Nach Expertenschätzungen wird sich die Zahl der Krebserkrankungen bis 2050 – insbesondere auch wegen der älter werdenden Gesellschaft – um ein Drittel erhöhen. Denn neben dem Konsum von Tabak und Alkohol, ungesunder Lebens- und Ernährungsweise, genetischen Faktoren sowie auch umweltbedingten Belastungen, zum Beispiel durch UV-Strahlen, erhöht vor allem ein fortgeschrittenes Alter das Erkrankungsrisiko für fast alle Krebsarten erheblich. Deshalb erhalten auch immer mehr ältere Menschen die Diagnose Krebs. Beispielhaft dafür ist Lungenkrebs, die dritthäufigste Krebsart bei Frauen und Männern in Deutschland. Hier verdoppelte sich der Anteil der 70- bis 74-Jährigen an Krebs Erkrankten seit 2006 bundesweit nahezu (plus 98 Prozent).
„Krebsfrüherkennung ist das A und O, denn je früher ein Tumor entdeckt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung“, sagt Martin Hänel vom KKH-Serviceteam in Hamburg-Harburg. „Daher sollten gesetzlich Krankenversicherte regelmäßig die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen wahrnehmen.“ So haben beispielsweise Frauen ab dem 20. Lebensjahr einmal jährlich Anspruch auf eine Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane, ab 30 auf die Untersuchung der Brust. Männer ab 45 Jahren können einmal pro Jahr Maßnahmen zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Prostata und des äußeren Genitales wahrnehmen. Ferner können Kassenpatienten ab 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautscreening vornehmen lassen sowie ab 50 Früherkennungsuntersuchungen des Darms.
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