Geschäftsinhaber regt Diskussion über einheitliche Regelung an
Neuer Anstoß bei Ladenöffnungszeiten in Harsefeld
jd. Harsefeld. Der eine schließt um 18 Uhr, der andere eine halbe Stunde später, der dritte wiederum erst um 19 Uhr: Beim Harsefelder Einzelhandel gibt es keine einheitliche Regelung in Bezug auf die Öffnungszeiten. Am Samstag driften die Geschäfte noch weiter auseinander. Buchladen, Optiker, und zwei Elektrofachgeschäfte machen bereits mittags Schluss, ein Bekleidungsgeschäft schließt erst abends seine Pforten. Die Bandbreite - ohne Berücksichtung der Super- und Baumärkte - reicht an Samstagen von 12 Uhr bis 18 Uhr. Allein in einem knapp 200 Meter langen Bereich zwischen Friedrich-Huth-Straße und Marktstraße variieren die Schließungszeiten erheblich: Einige Geschäfte haben nur bis 13 Uhr geöffnet, die Modeläden bis 14 Uhr und die Schuhgeschäfte bis 16 Uhr. Diese unterschiedlichen Zeiten waren kürzlich auch Thema auf der Versammlung der Werbegemeinschaft "Sympathisches Harsefeld". Ladeninhaber Bastian Renck plädierte dafür, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Die Geschäfte in der Harsefelder Ortsmitte hinsichtlich der Öffnungszeiten auf einen Nenner zu bringen, ist bereits wiederholt versucht worden. Doch die Bemühungen scheiterten jedesmal. Nun will Renck einen neuen Anlauf wagen: "Wenn die Kunden vor verschlossenen Türen stehen, weil die Öffnungszeiten zu unübersichtlich sind, ist das ärgerlich. So etwas vertreibt auch die Kundschaft", meint Renck. Nach seiner Ansicht sollten sich die Händler innerhalb des "Sympathischen Harsefeld" - dort sind auch Handwerker und Dienstleister vertreten - zusammensetzen und in einem Arbeitskreis Ideen für eine mögliche Angleichung der Öffnungszeiten entwickeln.
"Eine solche Arbeitsgruppe Handel erscheint sinnvoll", erklärt die neue Pressesprecherin des "Sympathischen Harsefeld", Kathrin Lilgert, auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Es werde aber sicher nicht einfach, die Geschäftsinhaber auf eine feste Uhrzeit für den Ladenschluss einzuschwören. Das Modegeschäft, in dem Lilgert arbeitet, schließt an Samstagen um 15 Uhr. Diese Uhrzeit ist nach ihrer Ansicht auch ausreichend. "Bis dahin haben wir eine gute Kundenfrequenz." Die meisten örtlichen Mitbewerber im Bereich Mode schließen bereits um 14 Uhr. Vor Jahren habe es noch einen langen Samstag zu Monatsbeginn gegeben, so Lilgert: "Das hat sich für uns aber nicht gelohnt."
Eine andere Meinung dazu hat Martin Schulze, Geschäftsführer eines Bremervörder Modehauses, das in Harsefeld die Filiale eines auf junge Mode ausgerichteten Tochterunternehmens betreibt. "Ein Geschäftsschluss an Samstagen vor 18 Uhr und in der Woche vor 19 Uhr kommt für uns gar nicht in Frage." Im Gegenteil: Man habe bereits darüber nachgedacht, die Öffnungszeiten auszuweiten. Wenn eine Diskussion über einheitliche Zeiten in Gang kommen soll, dann müssten sich diejenigen Geschäfte bewegen, die bereits früher schließen.
"Der Samstag ist für uns neben dem Freitag der umsatzstärkste Tag", so Schulze. "Dann sind die Familien gemeinsam zum Einkaufen unterwegs." Es sei daher wünschenswert, wenn die Harsefelder Geschäfte auch samstags bis in den Abend öffnen würden. Das stelle einfach Kundenservice dar, so Schulz: "Wer sich dagegen sträubt, darf sich nicht wundern, wenn die Leute zu den Einkaufszentren auf der grünen Wiese fahren."
• Das WOCHENBLATT fragt seine Leser: Benötigt Harsefeld einheitliche Öffnungszeiten? Und wenn ja, an Samstagen sogar bis in den Abend hinein? Teilen Sie uns Ihre Meinung dazu bitte per E-Mail mit: joerg.dammann@kreiszeitung.net
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