Sturzbetrunken und ohne Führerschein
Frau (36) kracht in Drochtersen auf Pkw von Seniorin und flüchtet
Eine sturzbetrunkene Autofahrerin aus Stade unternahm erst riskante Überholmanöver, dann krachte sie mit ihrem Wagen auf einen vorausfahrenden Pkw und anschließend ergriff sie die Flucht mit einem anderen Auto. Diese abenteuerlichen Szenen spielten sich am Freitagmittag in der Gemeinde Drochtersen ab.
Die 36-jährige Fahrerin eines Audi Avant S6 war auf der L 111 in Richtung Drochtersen unterwegs. Sie hatte schon in Assel rasant andere Autofahrer überholt. Der Gegenverkehr musste teilweise abbremsen, um einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug zu verhindern.
Etwa in Höhe Ritscher Straße 67 prallte die Audi-Fahrerin auf einen vor ihr fahrenden VW-Polo einer 76-jährigen Fahrerin aus Wischhafen. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Polo noch mehr als 120 Meter nach vorn katapultiert und blieb dann mit Totalschaden am Straßenrand stehen. Auch der Audi der Amokfahrerin wurde bei der Kollision total beschädigt.
Die 76-Jährige wurde bei dem Unfall leicht verletzt und nach der Erstversorgung durch den Rettungsdienst ins Stader Elbe Klinikum eingeliefert.
Die Fahrerin des Audi war nach Angaben von Zeugen ausgestiegen und hatte sich zunächst zu Fuß von der Unfallstelle entfernt. Sie stieg später in einen weißen Audi, der in Richtung Assel davonfuhr. Die Unfallverursacherin konnte wenig später von Polizeibeamten aus Stade zu Hause angetroffen werden. Da sie offensichtlich Alkohol konsumiert hatte, wurde zunächst ein Atemalkoholtest durchgeführt. Dieser ergab einen Wert von rund 2,9 Promille.
Die 36-Jährige musste sich anschließend im Krankenhaus einer angeordneten Blutprobe unterziehen. Gegen sie wird jetzt gleich wegen einer Vielzahl an Delikten ermittelt: Alkohol am Steuer, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Verkehrsunfallflucht, Straßenverkehrsgefährdung sowie fahrlässige Körperverletzung.
Die Ortswehr Drochtersen rückte an der Einsatzstelle an, die Feuerwehrleute sicherten die Unfallfahrzeuge ab, nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf und unterstützten die Polizei bei der Absperrung der Unfallstelle.
Der bei dem Unfall angerichtete Sachschaden wird auf ca. 47.000 Euro geschätzt. Die L 111 musste für die Zeit der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen sowie die Unfallaufnahme für anderthalb Stunden voll gesperrt werden. Es kam zu Behinderungen im Verkehr.
Weitere Zeugen, die Hinweise zu der Fahrweise der Frau vor dem eigentlichen Unfall geben können oder die selbst durch sie gefährdet wurden, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 04143-912340 zu melden.
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