Die Bienen-Tafel wird reich gedeckt
Blumenwiese auf dem Hof Neumann in Drochtersen soll Artensterben entgegenwirken

Ein generationsübergreifendes Projekt: Thorsten Neumann (53, hinten v. li.), Jason Neumann (6), Herta Neumann (80), (vorne v. li.) Leo Piper (33), Max Neumann (28) und Jana Neumann (40) Foto: Yvonne Neumann
  • Ein generationsübergreifendes Projekt: Thorsten Neumann (53, hinten v. li.), Jason Neumann (6), Herta Neumann (80), (vorne v. li.) Leo Piper (33), Max Neumann (28) und Jana Neumann (40) Foto: Yvonne Neumann
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jab. Drochtersen. "Bienenschutz ist Tierschutz", sagt Yvonne Neumann vom Tierschutzhof Neumann in Drochtersen. Aus diesem Grund setzt sich der Hof nun auch für die Bienen ein und kämpft gleichzeitig gegen das Artensterben. Dazu legen die Neumanns eine riesengroße Bienen-Blumenwiese an.

Im vergangenen Sommer, der extrem trocken war, haben die Neumanns bemerkt, wie wenig Bienen und Insekten auf ihrem Hof zu finden waren. Als Bienenschutzbeauftragter im Landkreis Kehdingen schrillten bei Thorsten Neumann die Alarmglocken. So kam bei der Familie die Idee, sich vermehrt im Bienenschutz einzusetzen. Das Projekt ist inzwischen für sie eine Herzensangelegenheit, die in jeder Generation Anklang findet.

"Wir möchten der Natur ein Stück zurückgeben", so Yvonne Neumann. Eine rund 1,6 Hektar Fläche, also 16.000 Quadratmeter, die ursprünglich als Weide genutzt wurde, war Brachland und wurde nicht mehr genutzt. Also wird das Land zu einem Paradies für Bienen und Insekten umfunktioniert. Eine geeignete Saatmischung, die besonders bienenfreundlich ist, wird im Mai ausgebracht. Ein befreundeter Imker der Neumanns wird unterschiedliche Bienen- sowie Hummelvölker zur Blühwiese bringen und für Fragen zur Verfügung stehen. Gemeinsam möchten sie die Bienenkästen bauen und den Tieren ein neues Zuhause bieten. Sollte das Projekt gut gelingen, soll es erweitert und neue Wiesen dazugekauft werden.

Um das Projekt noch weiter nach vorne zu bringen und auch finanziell zu stärken, ist es möglich, eine Patenschaft für ein Jahr zu übernehmen. Dabei komme es nicht darauf an, große Beträge zu spenden, so Yvonne Neumann. Bereits ab einem Euro pro Quadratmeter könne geholfen werden. Jeder Bienenförderer erhält ein Zertifikat und auf einer Tafel sollen die Namen veröffentlicht werden.

Eine Besonderheit des Projekts ist das zusätzlich angelegte Biotop. Ein ehemaliger Graben, der durch die Landwirtschaft immer weiter verkleinert wurde, soll wieder ausgehoben werden. Außerdem werden Wasserpflanzen angepflanzt, um auch für Frösche und Störche einen geeigneten Lebensraum zu bieten.

Mit der Bienen-Blumenwiese erweitert der Tierschutzhof auch sein Angebot zur Aufklärungsarbeit. "Viele Kinder können heutzutage nicht mehr eine Biene von einer Wespe oder Hummel unterscheiden", erklärt Yvonne Neumann. Das möchte sie ändern und zu einem besseren Bewusstsein führen. "Die Kinder sind unsere Zukunft. Auch sie sollen die Möglichkeit haben, mit Bienen aufzuwachsen und sie kennenzulernen."

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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