Auftakt mit buntem Programm
Drochtersen verleiht Ehrentaler für herausragendes Engagement
Sketche, Filmbeiträge, Grußworte, Musik und Ehrungen: Diese gelungene Mixtur begeisterte am vergangenen Wochenende beim Neujahrsempfang der Gemeinde Drochtersen rund 250 Gäste. Höhepunkte des traditionellen Events, das auch live im Internet übertragen wurde: die Überreichung des Ehrentalers für herausragendes ehrenamtliches Engagement an Matthias „Matten“ Rambow sowie Helga und Erika Daß.
Rambow ist in der Region bekannt „wie ein bunter Hund“. Ob Konzerte, Videoclips und TV-Beiträge, Kultur- und Sportveranstaltungen oder Politdebatten: Der 60-Jährige begleitet Events und Projekte – häufig ehrenamtlich – und führt auch die technische Regie in der Drochterser Kulturscheune. Bereits als Jugendlicher gründete er vor rund 50 Jahren mit dem pensionierten Drochterser Lehrer Dirk Ludewig die erste Band. Beide spielen noch heute zusammen auf den Kehdinger Kindermaskeraden.
Mit dem Ehrentaler bedacht wurde auch das Ehepaar Daß, das sich seit Jahrzehnten für den Heimatverein Hüll engagiert. Erwin Daß gehörte 1980 zu den Mitbegründern des Vereins, seine Frau Helga ist im Vorstand als Schriftführerin und in der Spinngruppe aktiv. 2024 investierte Erwin Daß 250 Ehrenamtsstunden in den Verein. Seine Frau kam sogar auf rund 400 Stunden.
Geehrt vom Gewerbevereinsvorsitzenden Wolfgang Hilbig, der mit Bürgermeister Mike Eckhoff durch das Programm führte, wurde zudem die Krautsander Hatecke-Werft für „innovatives Handeln“. Peter Hatecke berichtete, dass die Werft in diesem Jahr zwei Windkraftanlagen in Betrieb nehmen werde. Aufgrund der geringen Größe konnte der Bau im Industriegebiet ohne größere Genehmigungsverfahren erfolgen. „Es gibt im Landkreis auch noch andere Industriegebiete, wo so etwas möglich wäre.“ Sein Blick in die Zukunft: „Die Werft soll 2030 CO₂-neutral produzieren.“
Mehr Miteinander, weniger Demokratie
Bürgermeister Mike Eckhoff betonte in seinem Grußwort die Bedeutung von Kulturveranstaltungen wie etwa die erste Kehdinger Kulturfestwoche im vergangenen Jahr. Kultur führe zu einem Miteinander. Als wichtige kommunale Aufgaben für dieses Jahr benannte er u. a. die Reduzierung des Haushaltsdefizits, das Projekt Telemedizin, die Sanierung von Brücken, die kommunale Wärmeversorgung und die Vorbereitung des Ganztagsbetriebs an den drei Grundschulen der Gemeinde. Auch bedankte er sich bei den vielen Ehrenamtlichen, die sich vor Ort unermüdlich für das Gemeinwohl einsetzen. Hoffnung, Mut und Zuversicht für ein gutes und erfolgreiches Jahr 2025: Diese Botschaft prägte das Grußwort von Landrat Kai Seefried.
Auf Einladung von Eckhoff übermittelte der Landrat die besten Wünsche für das neue Jahr, sprach über Chancen und Herausforderungen. Es müsse auch mal wieder etwas einfacher werden, so der Behördenleiter. Überbordende Bürokratie und aufwendige Genehmigungsverfahren seien für Wirtschaft und Ämter eine Zumutung. Er wünsche sich Frieden, Freiheit und einen Abbau von Bürokratie. Pastor Jan Peter Schulze sagte in seiner Neujahrsansprache, ihm bereite das Erstarken extremistischer Kräfte Angst. Dann der Appell an die Bürger und Bürgerinnen: „Schützt die Menschenwürde und die Werte der Demokratie.“ Weitere Grußworte entrichteten Corinna Lange (Landtagsabgeordnete SPD) und Birgit Butter (Landtagsabgeordnete CDU). Das Orchester „Salon 23“ begleitete die Veranstaltung musikalisch. Die Theatergruppe „De Inseloners“ begeisterte mit Sketchen. Und Schüler und Schülerinnen der Elbmarschen-Schule überzeugten einmal mehr mit ihrem Jahresrückblick.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.