Hund im "Horrorloch"
Bulldogge stürzt in Drainage-Schacht / "Stunt"-Szene bei Rettung / Halter warnen vor Risiko
tp. Drochtersen. "Das hätte fast ein böses Ende genommen", sagen Karl Heinz Merz (55) und seine Ehefrau (49) Katharina und knien geschockt vor einem offenen, rund anderthalb Meter tiefen Drainage-Schacht mit einem Durchmesser von rund einem halben Meter in Asselermoor bei Drochtersen: Bei einem Spaziergang am Sonntagvormittag stürzte eine der drei Bulldoggen des tierlieben Paares in das "Horrorloch" in der Feldmark. Mit einer spektakulären stunt-ähnlichen Aktion rettete Karl Heinz Merz den Rüden "Chicko" (4) aus der Falle. Die Eheleute warnen andere Tierbesitzer und Eltern vor der Gefahr.
Zum Stöckchen-Spiel ließen Karl Heinz und Katharina Merz "Chicko" auf der frei zugänglichen Grünfläche am Rand ihrer Grundstückszufahrt frei herumlaufen. Plötzlich war der Hund wie vom Erdboden verschluckt. "Chicko" war durch die mit Gras zugewucherte Öffnung des Wartungsschachtes gestürzt.
Karl Heinz Merz hechtete seinem Hund hinterher, der winselnd auf dem morastigen Grund der unterirdischen Entwässerungsleitung hockte. Auf dem Bauch liegend, griff er nach dem Hundegeschirr, das er mit einem Finger knapp zu fassen bekam und befreite die kleine Bulldogge aus der nassen und dunklen Erdhöhle.
"Das war wirklich hollywood-reif", lobte Katharina Merz ihren mutigen Ehemann und schloss den Rüden "Chicko" erleichtert in die Arme. Zum Glück führte die Drainage an diesem Tag nur wenig Wasser.
Vielerorts zwischen Stade und dem Land Kehdingen sind landwirtschaftliche Flächen im Moor von unterirdischen Entwässerungskanälen durchzogen. Nicht immer kommen die Eigentümer der Felder ihrer Sorgfaltspflicht nach, die Wartungsöffnungen vorschriftsmäßig mit Betondeckeln zu verschließen. Die Eheleute Merz wittern Gefahr nicht nur für Hunde Katzen, Kaninchen, Rinder und Rehe, sondern auch für spielende Kinder. Karl Heinz Merz will das offene Loch in der Nähe seines Grundstückes jetzt sicher verschließen.
• Vor einigen Jahren berichtete das WOCHENBLATT über einen ähnlichen Fall in Himmelpforten. Damals war die Hündin "Amy" in einen Schacht gefallen und fristete eine Nacht in dem Verlies, ehe ihre Halter sie fanden und befreiten.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.