Oberdeichgraf Alfred Boehlke ist mit Zustand der Wälle insgesamt zufrieden
Keine gravierenden Probleme mit Kehdinger Deichen
Ig. Kehdingen. Die Hauptdeich-Linie an der niedersächsischen Küste umfasst rund 610 Kilometer. Nicht umsonst hat der Küstenschutz für Niedersachsen einen hohen Stellenwert. Jahr für Jahr werden mehr als 60 Millionen Euro investiert. "Das ist aber nicht genug", sagt Albert Boehlke. Der Drochterser ist Oberdeichgraf des Deichverbandes Kehdingen-Oste und zuständig für rund 150 Kilometer Deichlinie. Boehlke zeigt sich besorgt: "Wir benötigen viel mehr Geld für die notwendige Erhöhung der Deiche in den kommenden Jahren."
Die langfristige Aufstockung der Deiche um rund 1,50 Meter ist notwendig, um sich für einen steigenden Meeresspiegel zu wappnen. Es gelte, sich den Folgen des Klimawandels zu stellen, betonte auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) bei der Vorstellung des Jahresberichts des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Gleichwohl ist Verbandsvorsteher Boehlke mit dem aktuellen Zustand der Deiche im Bereich Kehdingen-Oste insgesamt zufrieden. "Es gibt keine gravierenden Probleme." Das habe auch die letzte Deichschau im Oktober bestätigt. "Sicherlich haben wir mal Probleme mit Wühlmäusen oder Maulwürfen." Die seien aber zu händeln. Sein Fazit: "Unsere Deiche sind sicher, befinden sich in einem guten Unterhaltungszustand." Das Gras sei gut gewachsen. Vereinzelt gebe es ein paar Disteln und erfreulicherweise nur ganz wenige Maulwurfhügel. Also: "Wir können mit Ruhe der stürmischen Herbstzeit entgegensehen."
Vordergründig betrachtet sind Deiche grasbewachsene Erdwälle, die von Schafen zum Grasen genutzt werden. Dass die Ingenieurbauwerke von zentraler Bedeutung für den Hochwasserschutz sind, ist nicht nur Küstenbewohnern klar. Zweimal im Jahr finden deswegen auch in Kehdingen-Oste sogenannte Deichschauen statt. "Hierbei werden Deiche genau geprüft und ihre Standsicherheit festgestellt", so Boehlke. "Geachtet wird vorrangig auf eine gesunde Grasnarbe, auf einen stabilen Deichfuß und auf die erfolgreiche Bekämpfung von Wühltieren im Innern der Schutzwälle."
Außer den ehrenamtlichen Vertretern in den Deichverbänden, die sich im Auftrag der Küstenschutzbehörden um die Deichsicherheit und -pflege kümmern, sind auch Vertreter der Aufsichtsbehörden an den Schauen beteiligt. Dazu gehören Vertreter der Landkreise als Untere Deichbehörde und Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) aus Stade. Wegen der Lage der Oste hat es der Verband mit den drei Landkreisen Stade, Cuxhaven und Rotenburg zu tun.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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