Der Ton macht die Musik
Wilfried Haack ist seit 20 Jahren Strandwärter auf Krautsand
Er ist bekannt in ganz Deutschland, erhält Ansichtskarten aus der ganzen Welt und sogar das Fernsehen hat schon über das Original berichtet. Darüber ist Wilfried Haack (86) sehr stolz. „Die Menschen mögen mich – und ich die Menschen.“ Der Senior ist seit nunmehr 20 Jahren „Chef“ am Krautsander Strand – als Strandwärter. Und erfüllt seinen Minijob mit Inbrunst. „Ich bin gern hier“, sagt der gelernte Schlosser. Die Insel sei so schön. Und müsse ja sauber bleiben. Das sei seine Aufgabe.
Bei den täglichen Rundgängen am feinsandigen Elbstrand sammelt er Müll ein, schnackt mit den Strandgästen und ermahnt auch mal, keinen Abfall liegen zu lassen. Mit Erfolg, so Haack. Beim Gespräch mit den Strandgästen mache schließlich der Ton die Musik. Nebenbei vermittelt der Strandwärter Wissenswertes über die Elbinsel, das schöne Land Kehdingen – und verteilt Autogramme.
Wichtig ist für ihn, dass die Strandordnung Beachtung findet. So passe er besonders darauf auf, dass Hunde außerhalb des Hundestrands an der Leine geführt werden. Auch müsse er immer wieder darauf hinweisen, dass Grillen, Zelten und offenes Feuer am Strand nicht erlaubt seien. Seine Philosophie: Alle Besucher des Strandes müssen daran arbeiten, dass alles sauber bleibt."
Haack möchte noch so lange, "wie Gott es erlaube", seine Aufgabe als Strandwärter erfüllen. Das sollte klappen. Denn das Stapfen durch den Sand halte ihn fit, so Haack.
Zum Gespräch mit dem WOCHENBLATT hat der dreifache Familienvater ganze Akten mit Ansichtskarten mitgebracht. Grüße kommen aus ganz Deutschland, sogar aus Kanada, Amerika und Grönland. „Alles liebe Urlauber, die sich gern an Krautsand erinnern.“ So schreibt zum Beispiel eine Familie aus dem Süden Deutschlands: „Bemerkenswert ist deine herzliche Nähe und Unterstützung für die Wohnmobilisten. Dafür herzlichen Dank.“
Worüber sich Haack mächtig freute: Bürgermeister Mike Eckhoff gratulierte zum 20-jährigen Jubiläum, lobte den großartigen Einsatz und überreichte einen Präsentkorb. In seiner Laudatio stellte der Verwaltungs-Chef heraus, dass Wilfried seine Aufgabe mit Fingerspitzengefühl wahrnehme. „Wir sehen ja an anderen Orten entlang der Elbe, was passiert, wenn niemand vor Ort ist.“
"Ein Bürgermeister aus dem Alten Land wollte mich sogar abwerben, mir ein Haus in der Nähe des Strandes anbieten, um dort dann aufzupassen. Aber das war ein Scherz", sagt Wilfried Haack schmunzelnd. „Ich hätte Krautsand auch nicht verlassen.“
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.