Keine leichte Entscheidung
Mehrheit des Drochterser Rates für weitere Zusammenarbeit mit EWE Wasser GmbH
Mitglieder der EWE Wasser waren Gäste und Referenten bei der jüngsten nicht-öffentlichen Sitzung des Drochterser Verwaltungsausschusses – und müssen wohl mit ihren Beiträgen Mitglieder beeindruckt haben. Jedenfalls stimmte der Mehrheit des Drochterser Rates jetzt für die weitere Zusammenarbeit mit dem Konzern. Konkret: 15 Kommunalpolitiker votierten für die Lösung mit der EWE Wasser GmbH. Fünf waren dagegen, fünf enthielten sich.
Kein Personal um Abwasser-entsorgung selbst zu organisieren
„Wir haben uns diese Entscheidung nicht einfach gemacht“, so CDU-Fraktionschef Dr. Hannes Hatecke. Auch die CDU habe sich mit der Rekommunalisierung der Abwasser-entsorgung beschäftigt. "Aber wir sind nicht davon überzeugt, dass das am Ende günstiger wäre.“ Und verwies darauf, dass die Gemeinde Drochtersen aktuell nicht das Personal habe, um die Abwasser-entsorgung wieder in die eigenen Hände zu nehmen - und gleichzeitig das alte Klärwerk zu erweitern und zu modernisieren.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Schildt hält die Entscheidung für die EWE Wasser GmbH nach wie vor für die günstigste Lösung. „Dass nicht alles perfekt mit der EWE geklappt hat, können wir bestätigen. Aber wenn wir dies nicht tun würden, würden wir zum 31.12.2024 die Kündigung der EWE haben.“ Seine Hoffnung: Die Ratsentscheidung werde jetzt als ein positives Signal gesehen - auch beim Landkreis. „Damit wir unsere Planungen wieder aufnehmen können.“ Er verwies auf das Gelände „Alter Hof“. Weil das Klärwerk überlastet ist, weigert sich der Landkreis, Flächennutzungsplanänderungen zuzustimmen. Erst müsse die Abwasserfrage in Drochtersen geklärt sein.
"Schnell aus dem Vertrag raus"
FWG-Fraktionschef Cornelius van Lessen sprach sich erneut für eine Rückführung der Abwasserbeseitigung in die kommunale Hand aus. „Wir müssen so schnell wie möglich aus dem Vertrag mit der EWE raus.“ Sein Vorwurf: Die EWE Wasser habe die Abwasseranlage „verkommen lassen“ und nicht aufgedeckt, was sie in den vergangenen 20 Jahren überhaupt investiert habe. Bei einer weiteren Zusammenarbeit würden die Gebührenzahler zu hoch belastet.
Redakteur:Dirk Ludewig aus Stade |
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