Zeitweise keine Durchfahrt möglich
Sperrwerk Ruthenstrom wird trockengelegt
Das Sperrwerk Ruthenstrom, das die Hauptdeichlinien auf Krautsand und Asselersand miteinander verbindet, schützt seit 1978 Drochtersen und weite Bereiche Kehdingens vor Sturmfluten. Damit das Flut-Bollwerk weiterhin reibungslos funktioniert, nimmt der für den Sperrwerksbetrieb zuständige Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) derzeit eine umfassende Bauwerksprüfung vor. Für die routinemäßigen Wartungsarbeiten wird das Sperrwerk trockengelegt. So ist es möglich, erforderliche Reparaturen und Ausbesserungen auszuführen. Ausflügler müssen mit Behinderungen rechnen: Zeitweise werden Radfahrer und Fußgänger das Sperrwerk nicht passieren können. Auch der Bootsverkehr auf dem Ruthenstrom unterliegt Beschränkungen.
Jeweils nur eine Sperrwerkskammer wird freigelegt
Zur Trockenlegung des Sperrwerks werden sogenannte Nadeln dicht aneinander in die Öffnungen gesetzt. Bei den Nadeln handelt es sich um Stahlrohre. "Es wird jeweils nur eine der beiden Sperrwerkskammern freigelegt", erläutert Arne Cohrs von der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Stade. Nach dem Einsetzen der Nadeln pumpt der Landesbetrieb den dazwischen liegenden Sperrwerksbereich leer. Danach kann mit der Reinigung und Inspektion des Bauwerkes begonnen werden. Bei diesem Vorgehen greift der NLWKN, wie auch bei den anderen Sperrwerken an der Unterelbe, auf routinierte Betriebsabläufe und erfahrenes Personal zurück.
Die bislang letzte Bauwerksprüfung mit Trockenlegung des Sperrwerks Ruthenstrom erfolgte 2013. Dazwischen wird die Anlage auch im gefluteten Zustand regelmäßig überprüft, wobei Taucher zum Einsatz kommen. Aufgrund der kontinuierlichen Kontrollen werden keine größeren Reparaturen erwartet. Kleinere Mängel werden meist sofort während der Trockenlegung behoben.
Arbeiten dauern rund vier Wochen
Die Trockenlegung wird voraussichtlich vier Wochen lang andauern, wobei nach etwa zwei Wochen die Abdämmung in die zweite Kammer umgebaut wird. Während des Einbaus der Abdämmung wird die Durchfahrt für Boote nicht möglich sein. Das Gleiche gilt für die Zeit des Ausbaus. Außerdem kann die Überfahrt über das Sperrwerk, die Teil des Elberadweges ist, zeitweise nicht angeboten werden. Radfahrer müssen einen Umweg über Drochtersen und Assel in Kauf nehmen.
Sperrwerk Abbenfleth kommt erst 2025 an die Reihe
Ursprünglich war geplant, in diesem Jahr das Sperrwerk Abbenfleth trockenzulegen. Da die für dieses Sperrwerk erforderlichen Notverschlüsse aber kurzfristig ausgefallen sind, musste der NLWKN schnell umdisponieren und plante stattdessen die Trockenlegung des Sperrwerks Ruthenstrom. „Das Sperrwerk Abbenfleth wird nun 2025 trockengelegt. Für die dortigen Anwohnerinnen und Anwohner besteht hinsichtlich der Bauwerkssicherheit aufgrund der Terminverschiebung allerdings kein Grund zur Sorge, da die Anlage regelmäßig gewartet wird“, so Cohrs.
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