D/A bietet der Fohlen-Elf großen Kampf

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Die Sensation blieb aus: SV Drochtersen/Assel verliert gegen Borussia Mönchengladbach 0:1 / Lob vom Gegner

ig. Drochtersen. Was für ein Fußballspiel! Was für eine Stimmung im mit mehr als 7.000 Fans ausverkauften Kehdinger Station! 13:1 gewann der Bundesligist Borussia Mönchengladbach im Jahr 1992 ein Testspiel gegen die SV Drochtersen/Assel (D/A). Im DFB-Pokal ging es nun äußerst knapp zu – mit einem guten Ende für den Favoriten, auf das auch der Underdog stolz sein kann. Für den gastgebenden Regionallisten ist die 0:1-Niederlage ein großer Erfolg. Der Champions-League-Aspritant schrammte an einer Blamage vorbei.
Eine Halbzeit lang leistete der Außenseiter energischen Widerstand. Den dichten Abwehrriegel der Platzherren vermochten die Gladbacher zunächst nicht zu knacken. Auch nach dem Seitenwechsel verteidigte der Regionalligist konzentriert, gab dem Bundesligavierten der vergangenen Spielzeit kaum Räume.
Doch einen Fehler nutzte dann in der 55. Minute Julian Korb. Der Defensivspieler drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Sekunden zuvor war André Hahn freistehend an Drochtersens starkem Torhüter Patrick Siefkes gescheitert. Er wurde nach der Partie von DFB-Offiziellen dann auch zum "Spieler des Spiels" gekürt. Neben Spielführer Sören Behrmann verdiente sich bei den Gastgebern Meikel Klee, schon wegen seiner extrem weiten Einwürfe, eine gute Note.
Torschütze Korb: „Wir haben damit gerechnet, dass der Gastgeber sehr defensiv auftreten wird. Sie haben vorher auch schon angekündigt, dass es das Spiel ihres Lebens wird. Es ist ja nicht alltäglich, dass ein Bundesligist bei einem Regionalligisten vorbeischaut. Deshalb sind wir froh, dass wir unser Ziel erreicht haben und in die zweite Runde des Pokals eingezogen sind.“
D/A-Trainer Enrico Maaßen war stolz auf sein Team. "Eine coole Leistung. Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Mit diesem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein. Das Tor war absolut verhinderbar." Sein Gladbacher Kollege André Schubert analysierte: "Wir mussten stets wachsam sein und es war viel Geduld gefordert. Das Spiel war so schwer wie erwartet, umso wichtiger war es, den Gegner von Beginn an ernst zunehmen. D/A hat uns das Leben schwer gemacht, defensiv gut verschoben und aufopferungsvoll gekämpft. Wir hatten großen Respekt vor dem Gegner und diesem Spiel."
Berührende Szene: Bei ihrer Ehrenrunde im Stadion gab es für die tapferen D/A-Kicker "Standing Ovations" von den Borussia-Fans. Lob gab es auch von DFB-Vertretern: "Toll, was hier auf die Beine gestellt wurde. Das ist großes Kino."
Gefeiert wurde im D/A-Sportrund auf der Open-Air-Party noch bis in den frühen Morgen. Daran konnte auch ein Gewitter nicht rütteln.
Fest steht: Das war ein tolles Fußball-Fest. Die D/A-Organisatoren sorgten mit mehr als 200 Helfern für einen perfekten, professionellen Ablauf.
Manager Rigo Gooßen hat "schon mal Blut geleckt". Der Macher: "Wir wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein." Auch die Borussia-Fans zeigten sich begeistert. „Großartige Gastfreundschaft. Ein Riesen-Fest." Kompliment an D/A, heißt es in den sozialen Medien. Und: "Wir kommen gern wieder."
Übrigens: Mittlerweile schüttet der DFB insgesamt rund 50 Millionen Euro pro Pokalsaison aus. Für die Teilnahme in der ersten Runde erhält jeder der 64 Vereine 140.000 Euro. Ab dann verdoppeln sich die Prämien quasi mit jeder Runde. Das hört sich nach viel Geld an: Bdenken muss man aber, dass in Drochtesen allein die Trübünen rund 70.000 Euro kosteten. Und Tausende Euro wurden in Sicherheitsmaßnahmen investiert. D/A wollte das Ereignis unbedingt vor Ort angehen. Fest steht: Das war eine richtige Entscheidung.
Die Kehdinger treffen am Mittwoch, 24. August, im Achtelfinale des Krombacher-Niedersachsenpokals auf den Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen,1. FC Wunstorf.

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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