Kalte Küche, leere Räume: Die Tourismusbranche durchlebt mit Corona schwere Zeiten
Elbstrand Resort Krautsand: Auch die Heizung ist aus
sb. Drochtersen. Vor acht Tagen verabschiedete das Team vom Elbstrand Resort auf der Elbinsel Krautsand seine letzten Gäste. "Seit dem 20. März ruht unser Betrieb komplett", sagt Geschäftsführer Timo Engelbrecht. "Hotelzimmer, Restaurant, Schwimmbad - alles ist leer. Sogar unser Blockheizkraftwerk haben wir heruntergefahren." Lediglich von den Ferienwohnungen seien noch drei von ausländischen Geschäftsleuten bewohnt, die aus beruflichen Gründen auf Krautsand sind und deshalb auch bleiben dürfen. Die verpflegen sich in ihren Apartments selbst.
Timo Engelbrecht hat Verständnis für die aktuelle Situation. "Es war die richtige Entscheidung, das öffentliche Leben und vor allem das Reisen im Kampf gegen Corona einzuschränken." Natürlich treffe das die Branche hart. Aber: "Von der Krise sind derzeit alle betroffen." Die Mitarbeiter des Elbstrand Resort befinden sich in Kurzarbeit, die Saisonkräfte für das Strandbistro wurden zum Glück noch gar nicht eingestellt. Zurzeit ist lediglich die Rezeption stundenweise besetzt, um den Anrufbeantworter abzuhören, Telefonate anzunehmen und Mails zu beantworten.
"Natürlich haben wir viele Stornierungen", sagt Engelbrecht. Das betreffe nicht nur Feriengäste, sondern auch Konfirmationen und Schützenbälle. "Zu Ostern und zum Hamburger Hafengeburtstag wären wir komplett ausgebucht gewesen."
Der Hotelchef hofft jetzt, dass viele Deutsche, die ursprünglich für dieses Jahr einen Urlaub im Ausland geplant hatten, umdisponieren und ihre Ferien in Deutschland verbringen - zum Beispiel auf Krautsand. Diesbezüglich gebe es schon jetzt erste Anfragen. Und: "Sobald wir dürfen, werden wir wieder öffnen - auch unter Auflagen wie Sicherheitsabstand im Restaurant."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.