Optimismus trotz Wetterextremen
Erste Äpfel sind gepflückt

Eröffnung der Apfelsaison mit (v. li.): Melanie Reinecke (CDU-Landtagsabgeordnete), Knut Schliecker (Obsthof Schiecker), Jens Stechmann (Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau), Claus Schliecker (Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen), Daniel Schneider (SPD-Bundestagsabgeordneter), Corinna Lange (SPD-Landtagsabgeordnete), Landrat Kai Seefried und Linn Schuback (Altländer Blütenkönigin) | Foto: Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen
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  • Eröffnung der Apfelsaison mit (v. li.): Melanie Reinecke (CDU-Landtagsabgeordnete), Knut Schliecker (Obsthof Schiecker), Jens Stechmann (Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau), Claus Schliecker (Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen), Daniel Schneider (SPD-Bundestagsabgeordneter), Corinna Lange (SPD-Landtagsabgeordnete), Landrat Kai Seefried und Linn Schuback (Altländer Blütenkönigin)
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Die Apfelsaison im Alten Land startet mit Zuversicht, trotz der Herausforderungen durch ungünstige Witterungsbedingungen und Frühjahrsfröste, die zu einer geringeren Ernte geführt haben. Claus Schliecker, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen, bleibt zuversichtlich: „Wir erwarten auch in diesem Jahr eine gute Ernte mit leckeren heimischen Äpfeln von hervorragender Qualität.“ Die Obstbauern an der Niederelbe, die seit Generationen eng mit der Natur arbeiten, haben sich auf die veränderten klimatischen Bedingungen eingestellt. So wird die ursprünglich für den Frostschutz gedachte Beregnung jetzt auch eingesetzt, um die Bäume bei extremer Hitze zu kühlen und Sonnenbrand an den Früchten zu verhindern.

In diesem Herbst werden die rund 500 Familienbetriebe an der Niederelbe voraussichtlich etwa 229.000 Tonnen Äpfel ernten – das sind 22 Prozent weniger als im Vorjahr. „Jeder dritte deutsche Apfel stammt aus unserer Region“, betonte Schliecker bei der Eröffnung der Apfelsaison 2024 auf dem Betrieb von Knut und Bianca Schliecker in Drochtersen-Hüll, bei der Gäste aus Politik, Verwaltung und Ehrenamt des Obstbaus anwesend waren.

Äpfel sind zwei Wochen früher reif

Auch wenn die Erntemengen in diesem Jahr geringer ausfallen, sehen die Schlieckers optimistisch in die Zukunft und freuen sich auf die anstehende Apfelernte: Die Fruchtgrößen und der Geschmack der Äpfel stimmen und die Früchte konnten wertgebende Inhaltsstoffe einlagern. Die frühe Blüte im Frühling führte dazu, dass die Äpfel in diesem Jahr etwa 14 Tage früher reif sind als sonst. Aktuell beginnt die Ernte der Haupt- und Lagersorten, angefangen mit Elstar. Insgesamt bietet die Marktlage, trotz der Herausforderungen, gute Startvoraussetzungen für Ernte und Vermarktung.

Claus Schliecker verwies aber auch darauf, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht allein in den Händen der Obstbauern liege. Er appellierte an den Handel und die Verbraucher, die hohen Umwelt- und Sozialstandards der regionalen Erzeuger angemessen zu honorieren. „Wir brauchen auskömmliche, faire Erzeugerpreise, um weiterhin von unserer Arbeit leben zu können“, so Schliecker. 

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider sagte den Obstbauern seine Unterstützung zu und verwies auf das Maßnahmenpaket Zukunft Gartenbau sowie auf das Agrarpaket, das die Erzeuger gegenüber dem Lebensmittelhandel stärken soll. Landrat Kai Seefried hob die Bedeutung des Obstbaus im größten geschlossenen Anbaugebiet in Nordeuropa für den Landkreis Stade hervor. Die Apfelernte ist ein besonderer Jahresabschnitt in der Region und damit auch ein Werbeträger für den Tourismus. Seefried appellierte an die Verbraucher: „Wer sich für Artenvielfalt und Klimaschutz einsetzen will, sollte zu regionalen Äpfeln greifen.“

Apfelernte bundesweit

Auf nationaler Ebene wird in diesem Jahr eine Ernte von etwa 793.000 Tonnen Äpfeln erwartet, was einem Rückgang von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind die Sorten Jonagored und Jonagold, bei denen mit Einbußen von bis zu 50 Prozent gerechnet wird. Auch beim Elstar werden etwa 15 Prozent weniger Ertrag erwartet. EU-weit wird mit einer Apfelproduktion von 10,2 Millionen Tonnen gerechnet, ein Rückgang von elf Prozent. Diese Knappheit dürfte sich positiv auf die Preise auswirken, sodass sowohl die Preise für Tafelware als auch für Most- und Industrieäpfel steigen werden.
Während andere Obstbauern in Regionen wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg aufgrund von Spätfrösten erhebliche Ernteverluste von bis zu 90 Prozent hinnehmen mussten, konnte die Niederelbe dank umfassender Frostschutzberegnung diesen extremen Witterungsverhältnissen trotzen. „Die gute Verfügbarkeit von Wasser ist ein entscheidender Standortvorteil in Zeiten des Klimawandels“, betont Claus Schliecker.

Eröffnung der Apfelsaison mit (v. li.): Melanie Reinecke (CDU-Landtagsabgeordnete), Knut Schliecker (Obsthof Schiecker), Jens Stechmann (Vorsitzender der Bundesfachgruppe Obstbau), Claus Schliecker (Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen), Daniel Schneider (SPD-Bundestagsabgeordneter), Corinna Lange (SPD-Landtagsabgeordnete), Landrat Kai Seefried und Linn Schuback (Altländer Blütenkönigin) | Foto: Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen
Die Altländer Blütenkönigin Linn Schuback mit Lisa, Knut, Enna und Bianca Schliecker bei der Apfelsaisoneröffnung auf dem Obsthof Schiecker in Drochtersen-Hüll | Foto: Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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