Kita Marschacht ist eine Kita mit Biss
Zahngesundheit beginnt bei den Kleinen
Ohne regelmäßige Pflege geht es nicht: Tägliches Zähneputzen bereits in der Kindertagesstätte führt Kinder an eine selbstständige Zahn- und Mundhygiene heran. Und mit gesunden Milchzähnen haben die Mädchen und Jungen gut lachen – und beste Chancen auf eine zahngesunde, kariesfreie Zukunft, damit sie auch künftig kraftvoll zubeißen können. Die Grundlage legt die Kindertagesstätte Marschacht als eine von 20 Kitas mit Biss im Landkreis Harburg dafür in ihrer täglichen Arbeit. Die Prophylaxefachkräfte des Jugendzahnärztlichen Dienstes überzeugten sich davon jetzt im Zuge der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe. Anschließend führten sie das Theaterstück „Willi und die Bakterien“ auf und machten den Mädchen und Jungen schauspielerisch die Bedeutung der Zahnpflege deutlich.
Die Kita Marschacht ist seit 2017 eine „Kita mit Biss“. Sie hat sich dazu entschlossen, die Mundgesundheit in ihrer Einrichtung zu fördern und damit bei den Kindern möglichst frühkindliche Karies zu vermeiden. Dazu setzt sie Leitlinien um. Das ist tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta, ferner gehören auch ein gesundes Frühstück, der Verzicht auf gesüßte Getränke, der zuckerfreie Vormittag sowie kauintensive Obst- und Gemüse-Zwischenmahlzeiten dazu. Zusätzlich werden die Kinder frühzeitig an das Trinken aus der Tasse gewöhnt, und vom Schnuller wird spätestens zum dritten Geburtstag Abschied genommen.
Ganz wichtig: Zahnpflege ist Teamarbeit. Kita-Mitarbeiter, Eltern und Kinder ziehen an einem Strang, damit die Kleinen die besten Voraussetzungen für gesunde Zähne haben. So werden die Eltern für gesunde Verhaltensweisen sensibilisiert.
„Dieses Präventionsprogramm ist ein wichtiger Beitrag zum (mund-)gesunden Aufwachsen aller Kinder“, sagt Jugendzahnärztin Dr. Birgitta Abraham. Rund 20 Einrichtungen im Landkreis sind als Kitas mit Biss dabei. „Gerade das regelmäßige Zähneputzen ist wichtig und wird so zu einer Selbstverständlichkeit“, sagt Dr. Birgitta Abraham und weist auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz von Juni 2021 hin, sich für das tägliche Zähneputzen mit fluoridierter Zahnpasta in der Kita einzusetzen. „Das ist eine wirksame Vorbeugung gegen Karies. Außerdem fördert das Zähneputzen die motorischen Fähigkeiten der Kinder und ihr Sozialverhalten.“ Die Jugendzahnärztin beobachtet allerdings, dass in vielen Kindertagesstätten das tägliche Zähneputzen immer seltener stattfindet. „Wir sehen das mit Sorge, da besonders Kinder, die zu Hause keine ausreichende Förderung der Zahngesundheit erhalten, vom Zähneputzen in der Kita profitieren.“
Mit dem Präventionsprogramm „Kita mit Biss“ fördert der Landkreis Harburg seit 2016 die Mundgesundheit in Kindertagesstätten. Die Mundgesundheit bei Jugendlichen in Deutschland ist grundsätzlich sehr gut, 80 Prozent der Zwölfjährigen gelten als kariesfrei – ein internationaler Spitzenwert. Besorgniserregend sei aber unter anderem die Zunahme der frühkindlichen Karies in Deutschland. Bundesweit sind zehn bis 15 Prozent der Kinder bis drei Jahren davon betroffen. „Umso wichtiger ist es, Kinder und Jugendliche kontinuierlich für einen gesunden Lebensstil und zum Zähneputzen zu motivieren.“
Beim Jugendzahnärztlichen Dienst sind fünf Prophylaxefachkräfte, zwei zahnmedizinische Fachangestellte und zwei Zahnärztinnen beschäftigt. Außerdem unterstützen derzeit 17 niedergelassene Zahnärzte das Team bei den Untersuchungen. Jährlich werden etwa 20.000 Kinder in Krippe, Kindergarten und Schule betreut.
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