Der Beginn einer neuen Serie?

In dieser Scheune verbrannten sechs Pferde bei dem Großfeuer auf qualvolle Weise
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thl. Bütlingen. Großalarm im Elbmarschdorf Bütlingen: In der Nacht zu Mittwoch sind in der Bütlinger Straße zwei Scheunen niedergebrannt. Während in dem einen Gebäude "nur" Heu, Stroh und Geräte lagerten, verbrannten im anderen Gebäude sechs Pferde in ihren Boxen. Erst am Donnerstag konnten Brandermittler der Polizei Winsen und des Landeskriminalamtes die Ruinen betreten und sich auf Ursachensuche begeben.
Auch wenn das Ergebnis noch nicht feststeht, es deutet sehr viel auf Brandstiftung hin. Und das weckt bei den Bütlingern böse Erinnerungen. Erst im September 2013 hatte es im Dorf eine Serie von sieben Bränden innerhalb von zwölf Tagen gegeben. Nach dem ersten Brand suchte die Polizei noch drei junge Leute, die von Zeugen in Tatortnähe gesehen worden waren. Festgenommen und verurteilt wurde schließlich aber nur ein damals 17-jähriger Feuerwehrmann. Er räumte vor Gericht zwar eine Brandstiftung ein, bestritt die anderen Taten aber, sodass es zu einem Indizienprozess kam. Deswegen fragen sich viele Bütlinger: "Hat der Junge damals doch Komplizen gehabt? Geht jetzt eine neue Brandserie los?" Untermauert wird die Angst durch die Tatsache, dass es im Oktober im benachbarten Horburg ein Feuer in der Grundschule gab. Ursache: Brandstiftung!

Wieder Feuerteufel am Werk?

Mittwochnacht um 2.50 Uhr: Ein Landwirt (71) und sein Sohn (35) werden durch das laute Gebell ihres Hundes geweckt. Als sie aus dem Fenster gucken, stockt ihnen der Atem: zwei Scheunen auf dem Grundstück stehen in hellen Flammen - Brandstiftung? Sofort laufen die beiden zu dem einen Objekt, wollen die sechs Pferde, die dort untergestellt sind, retten. Doch Vater und Sohn haben keine Chance. Die Tiere verbrennen bei lebendigem Leibe. Die beiden Männer erleiden eine Rauchvergiftung.
Schnell ist die Feuerwehr vor Ort, ebenso schnell wird auch die dritte Alarmstufe ausgerufen. Binnen Minuten sind insgesamt rund 130 Einsatzkräfte aus Avendorf, Bütlingen, Tespe, Marschacht und Oldershausen, sowie die Drehleiter der Feuerwehr Winsen vor Ort und kämpfen gegen die Flammen. Doch es ist ein aussichtsloser Kampf. Die Gebäude brennen komplett nieder.
Bis in die Abendstunden hinein dauern die Löscharbeiten an. Immer wieder flackern in dem Heu und Stroh, das in beiden Gebäuden lagerte, Glutnester auf, immer wieder wird der aufsteigende Rauch dichter. Mithilfe eines Baggers werden die Stroh- und Heuballen auseinandergerissen und abgelöscht. Mehrere Millionen Liter Wasser pumpt die Feuerwehr in die Objekte. Um die seit Stunden im Einsatz befindlichen Retter abzulösen, werden immer wieder weitere Feuerwehren alarmiert.
Der Schaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf rund 200.000 Euro.
Bei vielen Bütlingern lösten die Brände böse Erinnerungen an eine Brandserie im September 2013 aus, die ein damals 17-jähriger Feuerwehrmann begannen haben soll. Der mittlerweile zu sechs Jahren Gefängnis verurteilte junge Mann hatte stets beteuert, nur einen der insgesamt sieben Brände gelegt zu haben. Schon damals hatten Zeugen nach einem Feuer von drei Personen geredet, die sie in Tatortnähe gesehen hatten. Geht die Brandserie jetzt wieder von vorne los? Ein anderer Landwirt aus Bütlingen bringt es auf den Punkt: "Wir haben große Angst, dass es uns als nächstes trifft."

Lesen Sie dazu auch:
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Redakteur:

Thomas Lipinski aus Winsen

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