Forderung nach effektiverem Hochwasserschutz
Artlenburger Deichverband beklagt Baustillstand an der Elbe

Seit Jahren fordern Ansgar Dettmer (Mi.), Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes, und Deichhauptmann Hartmut Burmester (re.) von der Politik einen besseren vorbeugenden Hochwasserschutz - so auch 2021 im Gespräch mit dem damaligen niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies | Foto: 4B Medienverlag
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  • Seit Jahren fordern Ansgar Dettmer (Mi.), Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes, und Deichhauptmann Hartmut Burmester (re.) von der Politik einen besseren vorbeugenden Hochwasserschutz - so auch 2021 im Gespräch mit dem damaligen niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies
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Einen "baulichen Stillstand" prangert der Artlenburger Deichverband (ADV) an den Hochwasserschutzdeichen auch entlang der Elbe auf einer Länge von etwa 34 Kilometern in den Landkreisen Harburg und Lüneburg an. Obwohl klimatische Herausforderungen einen Ausbau aktuell immer notwendiger machten, seien zuletzt vor 19 Jahren derartige Maßnahmen realisiert worden, beklagen ADV-Deichhauptmann Hartmut Burmester und Geschäftsführer Ansgar Dettmer. Anlass sind die jetzt startenden Frühjahrsdeichschauen.

Von den politisch Verantwortlichen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene fordern Hartmut Burmester und Ansgar Dettmer "endlich mehr Tempo, kürzere Planungsverfahren und eine verstärkte Fachkräftesuche" bei der Umsetzung von Baumaßnahmen im vorbeugenden Hochwasserschutz. Zudem gebe es zu wenig Schafe auf den Deichen des Verbandes. Das könnte auf Dauer durch den ausbleibenden sogenannten "Goldenen Tritt" der Tiere ebenfalls die Sicherheit gefährden. Mit dieser speziellen Gangart würden die Vierbeiner nämlich "Löcher, Mäusegänge und Maulwurfshügel beim Grasen zutreten", so Dettmer. 

Bei der letzten Jahrhundertflut 2013 hätten die Hochwasserschutzdeiche im Verbandsgebiet den Wassermassen standgehalten. Dass der Bedarf am Ausbau bzw. an Erhöhungen der Deckwerke nach dem neuesten technischen Stand notwendig sei, habe auch die 2019 vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erstellte Bestandsanalyse bestätigt. "Die unterschiedlichsten Belange im Naturschutz- und Planungsrecht sowie die herausfordernden, langwierigen Genehmigungsverfahren lassen sich nicht unter einen Hut bekommen. Kosten bzw. Finanzierung sowie die unterschiedlichen Befindlichkeiten in den Elbe-Bundesländern spielen ebenso eine große Rolle. Einen einheitlichen Plan und gemeinsames Vorgehen gibt es immer noch nicht", begründet Ansgar Dettmer, weshalb noch nichts geschehen sei. Hinzu komme, dass bei der zuständigen Behörde ein Mangel an Fachkräften herrsche, die die komplexen Deichbaumaßnahmen planen und umsetzen könnten. 

Auch ADV-Deichhauptmann Hartmut Burmester macht seinem Unmut über den Ist-Zustand Luft: "Wir sind hier für den Schutz von Land und mehr als 40.000 Menschen verantwortlich. Die Deiche auf den neuesten technischen Stand zu bringen, muss eine herausstechende Priorität in der Politik und bei den Behörden erhalten. Bereits dokumentierte Maßnahmen müssen schneller, effektiv und abgestimmt realisiert werden können."

Seit Jahren fordern Ansgar Dettmer (Mi.), Geschäftsführer des Artlenburger Deichverbandes, und Deichhauptmann Hartmut Burmester (re.) von der Politik einen besseren vorbeugenden Hochwasserschutz - so auch 2021 im Gespräch mit dem damaligen niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies | Foto: 4B Medienverlag
Ein zu geringes Vorkommen der für den Deichschutz wichtigen Schafe beklagt der Artlenburger Deichverband | Foto: 4B Medienverlag
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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