Elbmarsch
Blutproben kommen mit dem E-Bike über die Elbe
Mehrmals am Tag sammeln Kuriere der Firma Intermed Blutproben bei Ärzten und Kliniken in der Region ein und bringen sie zur Analyse in ein Labor in Geesthacht. Wenn ab kommenden Montag, 4. Juli, die Elbbrücke zwischen Rönne und Geestacht für acht Wochen gesperrt ist (das WOCHENBLATT berichtete), ist der zeitlich getaktete Transport nicht mehr gewährleistet - eigentlich. Denn der Logistiker hat eine ebenso pfiffige wie umweltfreundliche Idee entwickelt, um die Proben weiter über die Elbe zu bekommen.
"Wir haben zwei E-Bike gekauft und zwei Kühlanhänger gemietet, mit denen Schüler zwischen einem Umschlagsplatz auf dem Gelände der Feuerwehr Rönne und dem Labor pendeln", erklärte Projektleiter Patrick Ebeling am Mittwochabend bei der Vorstellung der Idee.
Insgesamt 18 Schüler hat das Unternehmen eingestellt, die jeden Tag acht Touren absolvieren müssen. Eine Mitarbeiterin ist Patricia Reu aus Tespe. Die 19-jährige Badminton-Leistungssportlerin freut sich auf die neue Aufgabe. "Das ist für mich ein gutes zusätzliches Training", sagte sie.
Und so läuft es ab: Die Kuriere sammeln die Proben ein und bringen sie mit dem Auto zum Umschlagsplatz. Dort werden die Boxen in den Anhänger geladen und los geht die Fahrt zu dem sieben Kilometer entfernten Labor. Die E-Bikes und vor allem die Anhänger sind so konzipiert, dass sie genau durch die eingeengte Fahrradfahrspur auf der Elbbrücke passen. Der Clou: Auch der Anhänger hat einen Elektroantrieb, sodass der Radfahrer fast gar nicht merkt, dass er etwas hinter sich herzieht. Und: Bei Bedarf kann der Anhänger auch abgekoppelt und mit der Hand bewegt werden.
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für den Warenumschlag stieß die Firma Intermed bei der Feuerwehr Rönne auf offene Türen. "Wir haben hier sogar einen Kühlschrank, in dem Kühlakkus zum Tausch liegen", so Ebeling. "Denn die Blutproben benötigen bestimmte Temperaturen beim Transport." Ortsbrandmeister André Harenberg und Samtgemeinde-Bürgermeisterin Kathrin Bockey (SPD) waren sich einig, dass die eine "gute Sache unterstützen".
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