Besonderes Nachwuchs-Projekt
Kinder pressten eigenen Apfelsaft im "KinderGarten" Hunden
Seit zwei Jahren findet der Sachunterricht der Grundschule Binnenmarsch im eigenen Projektgarten, dem „KinderGarten Hunden“, statt. Voller Tatendrang zerschnippelten jetzt die Kinder im „Grünen Klassenzimmer“ ihre erste Apfelernte, um daraus mithilfe zweier mechanischer Handpressen Saft zu gewinnen. Arbeitsteilung und Teamarbeit wurden dabei großgeschrieben. Insgesamt 250 Kilogramm Obst verwandelten die Jungen und Mädchen in einer Woche in Saft.
Die Doppelstunde Sachunterricht im Freien fand im Rahmen der Unterrichtseinheit „Konsum und Ernährung“ statt. Dabei schauten sich die Schüler auf einer Weltkarte an, woher die Deutschen ihre Äpfel beziehen – und was es mit Klimabelastung zu tun hat, wenn dafür Frachtschiffe von Neuseeland oder Südafrika nach Europa fahren müssen. Am Ende war den Kindern klar: Der heimische Apfel zeigt eine bessere Klimabilanz als der aus Neuseeland. Der Apfel aus dem eigenen Garten ist der klimafreundlichste, zumal er biologisch angebaut wird. „Schmecken tut er eh am besten“, war sich die Mehrheit der Zweitklässler einig.
Ermöglicht wird der praktische, anschauliche Unterricht in Hunden dank der Unterstützung durch zahlreiche Förderer. Um sich bei diesen zu bedanken, lud der Verein Windkanter aus Melbeck (Landkreis Lüneburg), der das Projekt pädagogisch betreut, sie zur jüngsten Projektwoche ein. „So bekommen die Fördermittelgeber einen konkreten Einblick in unsere Arbeit und können selbst erleben, dass ihr Geld sinnvoll angelegt ist“, erläuterte Umweltpädagogin Susanne Jensen vom Verein Windkanter. Beim Apfelsaftpressen dabei waren Dr. Kathleen Schwerdtner Manez und Ina Schlüschen von der Naturschutzstiftung des Landkreises Harburg sowie Silke Heitmann, Winsener Regionalleiterin der Sparkasse Harburg-Buxtehude.
Neben der wichtigen Unterstützung durch Gelder lebt der 4.000 Quadratmeter große Projektgarten auch von sehr viel ehrenamtlichem Engagement. Freiwillige Helfer gießen und pflegen Beete, mähen den Rasen, brechen Flächen um, versetzen Steinhaufen oder sensen Büsche frei. Andere sind hinter den Kulissen aktiv, übernehmen Kommunikation, Buchhaltung oder Öffentlichkeitsarbeit. „Ohne die finanzielle Förderung, die Unterstützung der Gemeinde und das ehrenamtliche Engagement - insbesondere des Schulvereins Binnenmarsch e.V. als Träger des Gartens - wäre dieser Lernort nicht realisierbar“, betonten Susanne Jensen und ihre Kollegin Jutta Gößlinghoff vom Verein Windkanter in ihren Dankesworten. "Wir würden uns sehr wünschen, dass noch viele weitere Gruppen diesen tollen Garten nutzen, um in Bezug auf Ernährung, Klima oder naturnahes Gärtnern so anschaulich lernen zu können", so Gößlinghoff. Das Windkanter-Team hat den Garten im laufenden Projektjahr für alle interessierten Einrichtungen geöffnet. So profitierten etwa auch Klassen aus Stove, Niedermarschacht und Tespe kostenlos von dem neuen pädagogischen Angebot.
Die Umweltpädagoginnen verstehen sich als Lernbegleiterinnen. Gemeinsam mit den Lehrkräften schaffen sie den Rahmen, setzen Themen wie Klimaschutz, Hilfe für Wildtiere oder nachhaltige Nahrungsmittelproduktion – und bieten den Kindern die Chance, dies praktisch im Garten umzusetzen. Eine Besonderheit des Unterrichts: Die Kinder dürfen nach jedem Unterricht im Garten diesen direkt bewerten. "Auf diese Weise lernen wir auch dazu“, so Umweltpädagogin Susanne Jensen.
Als Fördermittelgeber unterstützen das Projekt unter anderem die Naturschutzstiftung Landkreis Harburg, Sparkasse Harburg-Buxtehude, niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, NKG Hanseatische Natur- und Umweltinitiative, Europa Möbel-Umweltstiftung, JUA-Foundation, die Firma Stoffregen mit einer Spende für Regalsysteme und die Mitarbeiter des Kompostplatzes Drage, die fünf Tonnen Kompost zur Verfügung stellten und diese anlieferten.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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