Herbstdeichschauen
Mäuseplage an Deichen soll bekämpft werden
"Guter Unterhaltungszustand, fit für den Winter - trotzdem gibt es weiterhin einige große Aufgaben zu bewältigen": Dieses Fazit zog der Artlenburger Deichverband (ADV) jetzt nach seinen Herbstdeichschauen. Vertreter von Politik, Verwaltung, Behörden, Feuerwehr, Polizei, Bundeswehr und Deichgeschworenen hatten die Hochwasserdeiche im Landkreis Lüneburg, die Hauptdeiche im Kreis Harburg sowie kreisübergreifend die Schutzdeckwerke hinter dem Ilmenau-Sperrwerk in Hoopte auf einer Länge von mehr als 80 Kilometern inspiziert.
„Am Ende zeigte sich die Deichkommission sehr zufrieden mit unserer Arbeit und bestärkte uns in den anstehenden Vorhaben zum Schutz der hier lebenden mehr als 40.000 Einwohner“, freute sich ADV-Deichhauptmann Hartmut Burmester.
Deichverband plant Einsatz von Mäuseködern
Aktuell sehen sich die Fachkräfte vor allem mit speziellen tierischen Herausforderungen konfrontiert: Bei den Deichschauen stieß die Kommission auf zahlreiche durch Mäuse verursachte Löcher in den Schutzwällen. „Das schwächt den Deichquerschnitt und ist schlecht für die Grasnarbe“, erklärte ADV-Geschäftsführer Ansgar Dettmer. Ein weiteres Problem sei, dass Hunde die Löcher gerne aufbuddeln. „Das birgt zusätzliche Gefahren in Form von Erosion bei starken Niederschlägen und Hochwasser“, so Dettmer. Zur besseren Deichsicherheit sei nun der Einsatz von zugelassenen Mäuseködern geplant. Eine mögliche Vergiftung von Wild- oder Haustieren als "Nebenwirkung" sei aufgrund der Art und Weise der Ausbringung der Köder mit sogenannten Legelanzen und auch durch den Wirkstoff nahezu ausgeschlossen. Die praktische Umsetzung wurde der Kommission durch ADV-Vorarbeiter Thomas Freese demonstriert. „Die betreffenden Abschnitte werden zudem mit Hinweisschildern gekennzeichnet“, so Ansgar Dettmer.
Strukturplan zum vorbeugenden Hochwasserschutz
In Kenntnis gesetzt wurde die Kommission auch über das Thema „vorbeugender Hochwasserschutz“ im Bereich oberhalb von Hohnstorf mit dem vorgesehenen Auen-Strukturplan. Dieser befindet sich seit einigen Wochen in der Umsetzung. Einen entsprechenden Erlass hatte das niedersächsische Umweltministerium herausgebracht. Ein Rückschnitt von abflussbehinderndem Gehölz ist bisher noch nicht erfolgt, aber entsprechende Abstimmungen beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Landkreis Lüneburg und Biosphärenreservats-Verwaltung laufen. ADV-Deichhauptmann Hartmut Burmester wies in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass der Plan neben Rückschnitt auch Sicherung an neutraler Stelle und umfangreiche Anpflanzung vorsehe – oft sogar zugunsten der Gehölzbestände. „Wir werden unsere Verbandsmitglieder hier und bei allen anderen Themen weiterhin mit öffentlichen Informationsveranstaltungen verlässlich und differenziert auf dem Laufenden halten", versicherte Burmester.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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