Investor gesucht für Wohnprojekt
Neuer Elbmarscher Verein will Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung schaffen
ce. Elbmarsch. Ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung aus der Region in der Region - das hat sich der jetzt gegründete Verein "Leben und Fördern in der Elbmarsch" zum Ziel gesetzt. Er setzt sich zusammen aus Eltern, deren Kinder ein Handicap haben. Den von den 14 Gründungsmitgliedern gewählten Vorstand bilden Vorsitzender Joachim Eggers aus Drage, Stellvertreterin Gabriele Morgenroth (Marschacht), Finanzbeauftragte Martina Hansen (Marschacht) sowie die Beisitzerinnen Antje Dedio (Drage) und Bärbel Petersen (Marschacht).
Schon vor über zehn Jahren entstand in der Elbmarsch eine Elterninitiative mit dem Ziel, für die eigenen Kinder mit Behinderung vor Ort eine Wohnmöglichkeit zu schaffen. Sie sollten in den eigenen vier Wänden außerhalb des Elternhauses leben können und nicht in großen Einrichtungen der Behindertenhilfe. Die ersten Ideen und konkreten Maßnahmen entwickelte seinerzeit Bärbel Petersen aus Marschacht.
Seitdem gab es mehrere Anläufe, mit Architekten und Investoren ein geeignetes Wohnhaus zu konzipieren. "Letztendlich wurde aber sehr deutlich, dass eben mehr gebraucht wird als ein typisches Wohnhaus - insbesondere im Hinblick auf Ausstattung und Nutzungsmöglichkeiten. Das Haus soll ein Zuhause werden für Menschen mit Behinderung, die unterschiedlichen Unterstützungsbedarf haben", so Petersen.
Gerade in den östlichen Bereichen des Landkreises Harburg besteht nach Ansicht des Vereins ein deutliches Angebotsdefizit, während gleichzeitig immer mehr Eltern Bedarf anmelden. Das geplante Haus soll mindestens 20 Bewohner aufnehmen und würde nach ersten Berechnungen ein Investitionsvolumen zwischen 2,8 und drei Millionen Euro bedeuten. "Das Bundesteilhabegesetz hat vor einiger Zeit den rechtlichen Rahmen für die Entwicklung individueller Wohnformen gesetzt. Deren Förderung sowie die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Elbmarsch sind auch der erklärte Vereinszweck", so Antje Dedio.
In Marschacht stehe bereits ein zentrales Grundstück der Kirche im Wege der Erbpacht zur Verfügung. Die Gemeinde habe einen entsprechenden Bebauungsplan aufgestellt. "Mit dem Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow ist bereits ein sehr interessierter potentieller Betreiber des Projektes im Boot", freut sich der Vereinsvorstand, muss aber einräumen: "Es fehlt jedoch die wichtigste Säule des Projektes - ein Investor."
Über einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD, CDU und Freien Wählern aus diesem Frühjahr 2020 habe die Samtgemeindeverwaltung den Prüfauftrag erhalten, Fördermöglichkeiten zu finden, insbesondere im Hinblick auf die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Zudem solle überlegt werden, ob die Kommune nicht selbst als Investor auftreten könne. "Auf die Ergebnisse wird mit Spannung gewartet."
"Dieser Zusammenschluss eröffnet andere Handlungsmöglichkeiten, etwa in Bezug auf Spenden und das Auftreten bei künftigen Gesprächen und Verhandlungen", begründet Antje Dedio die "Umwandlung" der bisherigen Initiative in einen offiziellen Verein. Ein solider finanzieller Grundstock für dessen Arbeit sei gegeben und ermögliche es beispielsweise, Materialien und die Dienstleistungen für eine Werbekampagne einzukaufen. So sollen weiterhin spendenbereite Bürger angesprochen und von dem Projekt, das gleichwohl auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist, überzeugt werden.
• Auskünfte über den Verein und das Projekt bekommen Interessierte unter Tel. 04177 - 719919 bei Joachim Eggers.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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