Wer muss für Bauzaun bezahlen?
Tesper ärgern sich über Folgen von Heckenrodung für Straßensanierung
ce. Tespe. "Rechtlich gibt es keine Einwände gegen das, was hier geschehen ist. Von dem in unseren Augen unfairen Stil sind wir aber sehr enttäuscht." Das sagt Christin Gippert (25), die mit Mutter Jolanta (54) und Vater Andreas (57) in einem Haus an der Tesper Schulstraße wohnt. Diese soll aufwendig saniert werden, wofür die Gemeinde eine große Hecke an der Grenze zum Grundstück der Gipperts roden ließ - und die Familie nach deren Aussage entgegen anderer Absprachen auf den Kosten für einen Bauzaun sitzen ließ.
"Im Rahmen der Straßensanierung soll der Fußweg verbreitert werden, und daher musste die gut zwei Meter hohe und etwa 30 Meter lange Thuja-Hecke nach 27 Jahren weichen", so Jolanta Gippert. Die Hecke habe auf Gemeindegrund gestanden, sei der Familie aber vor langer Zeit von einem früheren Bürgermeister überlassen worden und von ihr stets gepflegt worden. Vor einiger Zeit habe es - so Christin Gippert - Gespräche mit der Gemeinde Tespe gegeben über eine Kostenübernahme für einen Bauzaun. Diesen musste die Familie bei einem Unternehmen mieten und anstelle der gerodeten Hecke aufstellen, damit keine Fremden von der Straße aus in ihren Garten gelangen. "Es hieß seinerzeit, man werde noch vor Beginn der Maßnahmen mit uns über eine eventuelle finanzielle Beteiligung sprechen, passiert ist dies aber nicht", ärgert sich Christin Gippert. Die Anlieferung des Zaunes habe 60 Euro gekostet, ebenso hoch sei die monatliche Miete. "Da dürfte einiges zusammenkommen, denn wann die Straßensanierung genau startet und wie lange sie dauert, wissen wir noch nicht."
Sobald die Sanierung abgeschlossen ist, will die Familie einen richtigen Zaun vor ihrem Garten errichten, da es zu lange dauere, bis eine neue Hecke hoch genug gewachsen sei, um Schutz zu bieten. "Vielleicht beteiligt sich die Gemeinde dann ja an den Kosten für den neuen Zaun", hofft Jolanta Gippert.
- Das sagt die Gemeinde
(ce). "Wir haben tatsächlich vor gut einem Jahr Gespräche mit der Familie Gippert über die Heckenrodung und den Bauzaun geführt und darüber, wie wir sie gegebenenfalls finanziell unterstützen können", erklärt Tespes Bürgermeister Michael Cramm auf WOCHENBLATT-Anfrage. "Die Verhandlungen wurden dann jedoch ergebnislos abgebrochen, da die Forderungen der Gipperts aus unserer Sicht überzogen waren."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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