"Corona-Kraftakte" und Bauvorhaben
Elbmarscher Verwaltungschefin Kathrin Bockey zieht Jahresbilanz
ce. Elbmarsch. "Angekommen bin ich!": Das sei für sie persönlich die "schönste Erkenntnis" in 2021 gewesen, erklärt die neue Elbmarscher Samtgemeinde-Bürgermeisterin Kathrin Bockey zu Beginn ihrer Rückschau auf das vergangene Jahr. Zu ihrem Erfolg bei der Kommunalwahl hätten viele Menschen beigetragen, und sowohl von den Verwaltungsmitarbeitern im Marschachter Rathaus als auch von den Bürgern sei sie "herzlich aufgenommen" worden. Im März werde sie von ihrem bisherigen Wohnsitz Geesthacht in ihren Geburtsort Rönne ziehen und damit auch ein Versprechen aus dem Wahlkampf einlösen.
In ihrer Bilanz widmet sich Kathrin Bockey unter anderem folgenden Schwerpunkten:
• Corona: Das Jahr 2021 sei insbesondere durch die Pandemie geprägt gewesen. "Unsere Strategie im Hause war, zum einen über das mobile Impfteam des Landkreises Harburg öffentliche Impftermine zu organisieren und parallel dazu betriebsärztliches Impfen anzubieten", so die Verwaltungschefin. Beim betrieblichen Impfen seien Angebote für die Verwaltungsmitarbeiter, die örtliche Polizei, den ambulanten Pflegedienst, das Seniorenheim sowie für das pädagogische Personal in Schulen und Kindertagesstätten organisiert worden. "Das war ein Kraftakt neben der alltäglichen Verwaltungsarbeit."
Über 1.300 Interessierte sahen inzwischen laut Bockey auf Facebook die von ihr moderierte Video-Liveveranstaltung zum Thema Corona-Impfung mit allen Hausärzten der Elbmarsch und Dirk Düvel von der "Wir leben“-Apothekenkette (das WOCHENBLATT berichtete). Dabei wurde fachkundig über Chancen, Risiken und Wirksamkeit der Impfung informiert.
Erfreut zeigt sich Bockey, dass das Testzentrum im Marschachter Küsterhaus gut angenommen wird. "Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei Bereitstellung der Räumlichkeiten war dankenswert einfach und unkompliziert."
• Neubau des Jugendzentrums Deichhaus: "Nach langer Vorbereitungsphase wollen wir 2022 endlich mit dem Neubau des Marschachter Deichhauses beginnen. Angesetzt sind hierfür in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 2,5 Millionen Euro, wobei wir davon wahrscheinlich eine Fördersumme von 500.000 Euro zurückbekommen werden", kündigt das Samtgemeinde-Oberhaupt an. Die beliebte Einrichtung für die Jugendlichen der Elbmarsch mache jedoch nur einen Teil des Neubaus aus, im Erdgeschoss würden Räumlichkeiten für das Archiv und für die Senioren eingerichtet. "Ich hoffe, dass sich hier ein reger Treffpunkt für alle Generationen entwickelt."
• Schulausbau: Der Ausbau der Marschachter Ganztagsschule Marschacht starte in diesem Jahr mit grundlegenden Sanierungen am Bestandsgebäude. Kosten: 310.000 Euro. Auch in Tespe gebe es Ausbauwünsche, und die Grundschule Drennhausen bedürfe einer strategischen Ausrichtung für die Zukunft, um den Standort zu sichern. Über die dort erforderlichen Maßnahmen will Kathrin Bockey in diesen Wochen mit Elternvertretern, der Schulleiterin und dem Bürgermeister der Gemeinde Drage sprechen. "Zufrieden wäre ich, wenn am Ende der Erhalt der Schule mit einem modernisierten Hauptgebäude stehen würde."
• Digitale Ausstattung von Schulen und Verwaltungen: "Hier müssen wir prüfen, welche Ausstattung den größten Nutzen für die Kinder bringt und wie wir das administrativ gut betreut bekommen", betont Kathrin Bockey. Auch die Digitalisierung der Verwaltung werde vorangetrieben. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) sehe vor, dass die Kommunen alle Dienstleistungen bis Ende 2022 auch online anbieten sollen. Unterm Strich werde der Samtgemeindehaushalt durch die Digitalisierung sämtlicher Dienstleistungen eher be- als entlastet. Und der Personalaufwand nehme nicht ab, sondern verlagere sich allenfalls.
• Finanzen der Samtgemeinde: Der Schuldenstand wird Bockey zufolge von 8,87 Millionen Euro am Ende des vergangenen Jahres auf voraussichtlich 10,87 Millionen Euro Ende 2022 ansteigen. Dem stünden Investitionen in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro gegenüber, was die Schaffung von Vermögen bedeute. "Positiv ist, dass die Kredite aus den laufenden Einnahmen des Haushalts bedient werden können. Insofern sind Investitionen für unsere Zukunft richtig und wichtig", so Bockey. Allein für die Erweiterung des Gewerbegebietes Eichholz um zehn Hektar seien 2022 rund zwei Millionen Euro für Tiefbau und Erschließung vorgesehen. Durch Verkaufserlöse und Gewerbesteuereinnahmen würden damit auch Einnahmen erzielt. Für Investitionen im Bereich der Feuerwehren seien 304.000 Euro veranschlagt, die Unterhaltung und Sanierung der Abwasserbeseitigung schlage mit 870.000 Euro zu Buche.
Schließlich bedankt sich Kathrin Bockey bei den ehrenamtlich Aktiven und allen anderen Engagierten, die "dazu beitragen, unsere Samtgemeinde so liebens- und lebenswert zu machen". Die Kommune bestehe jetzt seit 50 Jahren. Anlässlich des Jubiläums seien in den Gemeinden "die eine oder andere Aktion in Planung", macht Bockey am Ende neugierig auf die kommenden Monate.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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