Endgültiges Aus für Pannenmeiler Krümmel

Seit 2007 steht das AKW Krümmel still. Jetzt soll es endgültig abgebaut werden | Foto: archiv
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Energiekonzern Vattenfall will Atomkraftwerk zurückbauen / Kosten: bis zu eine Milliarde Euro

(os). Das Atomkraftwerk (AKW) Krümmel soll endgültig stillgelegt und zurückgebaut werden. Einen entsprechenden Antrag hat Betreiber Vattenfall am Dienstag bei der Atomaufsicht Schleswig-Holstein eingereicht. "Es ist gut, dass Vattenfall jetzt bereit ist, den Rückbau einzuleiten", sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Robert Habeck (45, Grüne). "Damit ist auch klar, dass Vattenfall nicht heimlich doch auf einen Wiedereinstieg in die Atomkraft in Deutschland hofft", betonte Habeck. Vattenfall gehören 50 Prozent des AKW Krümmel, die anderen 50 Prozent sind im Besitz von E.ON.
Wie berichtet, steht der 1983 in Betrieb genommene Meiler nach einen Pannenserie seit Juni 2007 - bis auf wenige Betriebstage im Juni und Juli 2009 - still. Grund waren im wesentlichen Schäden an den Maschinentransformatoren. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Proteste gegen den Betrieb des AKW gegeben. Kritiker führten u.a. vermehrt auftretende Krebsfälle in der Elbmarsch auf den Meiler auf der anderen Elbseite zurück. Mit der Atomgesetznovelle von 2011 verlor das AKW Krümmel die Berechtigung zum Leistungsbetrieb.
Bis der Meiler zurückgebaut ist, vergehen nach Schätzung von Vattenfall zwischen 15 und 20 Jahre. Der Konzern rechnet mit Kosten in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro. Vattenfall entschloss sich gegen einen nach dem Atomgesetz ebenfalls möglichen, sogenannten "sicheren Einschluss", z.B. durch einen Betonsarkophag. In einem mehrjährigen Genehmigungsverfahren müssen Betreiber und Atomaufsichtsbehörde jetzt das Stillegungs-, Abbau- und Entsorgungskonzept regeln. Mit dem Beginn des Rückbaus sei nicht vor 2019 zu rechnen, erklärt Umweltminister Habeck: "Der Rückbau eines Kernkraftwerks ist ein Generationenprojekt. Ich weiß, dass ein solcher Prozess auch viele Fragen und teilweise Sorgen auslöst. Deswegen ist die Beteiligung der Öffentlichkeit besonders wichtig."

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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