Zu viele Hürden für das Rennen
Stover Rennvereinsvorsitzender zur erneuten Absage des Traditionsevents
Das Stover Rennen, das seit 140 Jahren Pferdesportfreunde aus aller Welt an den Elbdeich lockt, fällt nun schon im dritten Jahr in Folge aus. "Wir haben sehr lange überlegt und diskutiert, haben Lösungen gesucht und durchgespielt", begründet Carsten Fechner (49), Vorsitzender des Stover Rennvereins, auf WOCHENBLATT-Nachfrage die erneute Absage. Ein großes Hindernis seien die Auswirkungen der derzeitigen Sperrung der Elbbrücke zwischen der Elbmarsch und Geesthacht gewesen. "Wir haben Angebote eingeholt, wie wir dieses Problem mit Shuttlebussen oder einer Fähre ausgleichen könnten. Die Kosten wären viel zu hoch."
Durch die im Bereich Stove laufenden Deicherhöhungs-Arbeiten könnten auf dem Sattelplatz den Gespannen nicht genügend Stellflächen zur Verfügung gestellt werden. Auch die sichere Überfahrt der Gespanne über die Deiche zum Renngelände sei aufgrund der Baumaßnahmen nicht gewährleistet. Der dritte ausschlaggebende Grund für den Ausfall des Rennens sei die fehlende Genehmigung für die Ausschreibung des Galopprennens. "Diese sollte bis Ende Juni vorliegen - viel zu spät, um die Ausschreibung rechtzeitig online zu stellen, damit wir auch genügend Pferde bekommen", bemängelt Carsten Fechner. "Üblicherweise liegt uns die Genehmigung Anfang April vor. Aber einen Rennen ohne Genehmigung starten - das funktioniert nicht."
Hinzu kamen schließlich die Kosten der bei einer Ausrichtung des Rennens beteiligten Dienstleistungsunternehmen, die "nicht zahlbar" gewesen wären. "Wenn wir davon ausgehen, dass ein Drittel der Besucher zuhause bleiben, weil sie sich den Stress der Brückenüberquerung nicht zumuten oder bei den derzeitigen Benzinpreisen einen Umweg von bis zu 50 Kilometer nicht in Kauf nehmen wollen, können wir so eine Veranstaltung nicht kostendeckend gestalten."
Die aktuelle Kassenlage des rund 170 Mitglieder starken Vereins erlaube es, für das Jahr 2023 wieder ein Rennen zu planen und es auch mit Unterstützung der hoffentlich zahlreichen Sponsoren finanzieren zu können. "Wir sparen nach wie vor, und am Ende des Jahres wird auch wieder ein Minus stehen. Aber das Minus bei den zuvor erwähnten Voraussetzungen würde erheblich mehr sein", räumt Fechner ein. "Wir blicken guter Dinge in die Zukunft und spüren auch, dass unsere Fans sich einen Renntag sehnlichst wünschen."
• Wer sich mit neuen Ideen und tatkräftig beim Stover Rennverein einbringen möchte, melde sich per E-Mail an gf@stover-rennen.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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