Angela Stehr aus Tespe erfand "Traueroblate" und wurde mit "International Funeral Award" ausgezeichnet:"Schöne Gabe für letzte Reise"
ce. Tespe. "And The Oscar Goes To...": Wie bei Verleihung des berühmten Filmpreises in Hollywood fühlte sich jetzt Angela Stehr aus Tespe. Die passionierte Künstlerin wurde bei der Verleihung des "International Funeral Award" - dem Oscar der Bestatterbranche - mit dem 1. Preis in der Kategorie "Bestattungsartikel" gekürt. Die Bronzetrophäe zeigt zwei Menschenfiguren, die einander an den Händen halten und dabei ein Herz bilden. Die Auszeichnung war die Belohnung für die von Angela Stehr erfundene "Traueroblate" als letzten Gruß für einen geliebten Verstorbenen.
Der International Funeral Award (I.F.A.) ist eine unabhängige internationale Organisation. Die aus Fachleuten der Bestatterbranche bestehende Vereinigung fördert Innovation und Qualität in diesem Gewerbe.
Angela Stehr wurde in Eßlingen am Neckar geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Der Weg zur darstellenden Kunst als Beruf und nach Tespe, wo sie seit 2001 mit Ehemann Uwe lebt, führte unter anderem über ein Studium der Germanistik, eine Ausbildung zur Restauratorin sowie Tätigkeiten als Musiklehrerin und Sekretärin. 2011 richtete sich das Allroundtalent auf ihrem Grundstück ein Hof-Atelier ein, wo Angela Stehr "mit ganz viel Liebe und Herzblut kreativ" ist.
Auf die Idee der "Traueroblate" kam sie, als die über 80-jährige Mutter eines Freundes per Seebestattung beigesetzt werden sollte. "Mein Mann und ich wollten ihr etwas Persönliches mit auf ihren letzten Weg geben. Also formte ich aus Ton zwei handtellergroße Herzen mit unser beider Namen. Die Oblaten wurden mit der Urne auf dem Meeresboden versenkt", berichtet Angela Stehr.
Sie verweist auf die Ableitung des Begriffes "Oblate" aus der lateinischen Sprache. Dort bedeuten "offerre" und "oblatum" so viel wie "anbieten, darbieten". "Wir bieten uns selbst ein letztes Mal in unserer Trauer dar, wir reichen dem Verblichenen zum letzten Mal eine schöne Gabe", so Stehr.
Die umweltverträglichen Oblaten gibt es in reiner Tonform und als glasierte Variante. Sie können - mit Namen oder Grüßen verziert - mit ins Grab gegeben oder auf die letzte Ruhestätte gelegt werden. "Beerdigungen werden immer teurer. Mit der preisgünstigen Oblate können sich alle Hinterbliebenen ein besonderes Ritual leisten", nennt Angela Stehr einen weiteren Vorzug.
Die "Traueroblaten", die ihre Erfinderin sich hat patentieren lassen, sind bei Privatleuten und Bestattungsinstitutionen sehr begehrt. Angela Stehr hat daher im Atelier alle Hände voll zu tun. Und sich als Ausgleich ein neues Hobby gesucht: Sie spielt Querflöte bei der Geesthachter Swing-Band "Shiny Stockings". Angela Stehr: "Am 1. Februar 2014 geben wir ein Konzert. Ich hab' schon jetzt ein wenig Lampenfieber."
- Mehr Infos über Angela Stehr unter www.hof-atelier.jimdo.com.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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