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Retter feiern großes Jubiläum
100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Schwinge

Ortsbrandmeister Torsten Bluschke (li.) und Stellvertreter Torsten Ropers vor dem neuen Feuerwehrfahrzeug | Foto: FFW Schwinge
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  • Ortsbrandmeister Torsten Bluschke (li.) und Stellvertreter Torsten Ropers vor dem neuen Feuerwehrfahrzeug
  • Foto: FFW Schwinge
  • hochgeladen von Stephanie Bargmann

Bereits seit Jahresbeginn feiert die Freiwillige Feuerwehr Schwinge ihr 100-jähriges Bestehen. Stattgefunden haben bereits u.a. ein Kinderfasching im Februar und ein Jubiläumsmarsch im Juni. Nun folgt das nächste Event: ein Tag der offenen Tür am Sonntag, 25. August. Der Festplatz befindet sich am Schlehenweg beim Sportplatz.

Das Festprogramm beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst im Festzelt, die Predigt hält der Mulsumer Pastor Robert Schnücke-Melcher. Es folgt ein kleiner Festakt mit Grußworten, bevor um 12 Uhr deftige Erbsensuppe serviert wird. Die Mahlzeit wird musikalisch begleitet von den Elmbachtalern.

Um 13.30 Uhr startet ein großer Standarten-Umzug durch das Dorf. Eingeladen sind alle Feuerwehren aus dem Landkreis Stade, die über eine Standarte verfügen. Start des Umzugs ist das Feuerwehrhaus, Ziel der Festplatz am Schlehenweg. Dazu gibt es Musik mit dem Spielmannszug Hesedorf und mit den Elmbachtalern.

Die ersten Fahrzeuge der großen Fahrzeugschau sind zwar bereits ab dem Vormittag auf dem Festplatz zu begutachten. Offiziell beginnt die Schau jedoch nach dem Festumzug um 15 Uhr. Mit dabei sind aktuelle und historische Feuerwehrfahrzeuge sowie Feuerwehr-Equipment. Dazu gehört u.a. die alte Schwinger Spritze aus dem Jahr 1924, die zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr vor 100 Jahren angeschafft wurde. Die Technik wird am Nachmittag sowohl in Theorie als auch in Praxis vorgeführt. So simuliert die Fredenbecker Feuerwehr eine technische Hilfeleistung. Die Schwinger Feuerwehr demonstriert die Historie des Feuerlöschens, angefangen von der Eimerkette über die Handruckspritze bis zum nagelneuen Löschfahrzeug, das die Schwinger Anfang dieses Jahres erhalten haben. Abends zeigt dann die Jugendfeuerwehr ihr Können. Zudem können die Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Löschwissen testen oder auch verfeinern. Dazu gehört der richtige Umgang mit dem Feuerlöscher oder mit dem Defibrillator.

Für Unterhaltung jenseits der Themen Bergen, Retten und Löschen gibt es am Sonntag reichlich Spiel und Spaß, darunter Kinderschminken, Hüpfburgen und Leckeres zum Essen und zum Trinken.

Kurzer Blick in die Vergangenheit

Vor zwei Jahren feierte die Schwinger Feuerwehr „175 Jahre Feuerlöschwesen in Schwinge“. Pandemie-bedingt ein Jahr verspätet, wurde mit diesem Fest an das Jahr 1846 erinnert, als auf dem Gut Schwinge die erste Handdruckspritze angeschafft wurde. „Es gab eine Zeit lang eine Betriebsfeuerwehr auf dem Gut“, erinnert sich Ortsbrandmeister Torsten Bluschke. Auch eine Pflichtfeuerwehr bestand zeitweise, wie sein Stellvertreter Torsten Ropers berichtet. Die Handdruckspritze wurde unter dem Eindruck des großen Stadtbrandes von Hamburg auf Betreiben der Königlich Hannoverschen Handdrosterei beschafft.

1924 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr Schwinge gegründet. Ihre Erstausstattung umfasste eine neue Motorspritze, und das alte Spritzenhaus der ehemaligen Gutsfeuerwehr wurde modernisiert. Der Schlüssel hierfür wurde in der Küche eines Bauern aufbewahrt, im Brandfall wurde notfalls das Fenster eingeschlagen, um ihn zu erreichen.

1934 trat das preußische Feuerlöschgesetz in Kraft. Es verlangte für die Alarmierung zwei Hornisten, die auf Fahrrädern durch den Ort fuhren und Signale für "Feuer", "Wasser Marsch" und "Wasser Halt" bliesen. Glücklicherweise gehörte bereits ein Musiker zur Schwinger Feuerwehr, sodass nur noch ein weiterer Hornist ausgebildet werden musste.

Nach einem großen Brand 1952 erhielt die Schwinger Feuerwehr eine überholte Kleinkraftspritze mit Anhänger für 1.400 D-Mark, um die fast 30 Jahre alte Motorspritze zu ergänzen. 1960 wurde ein neues Gerätehaus gebaut, das auch einen Aufenthaltsraum für die Feuerwehrmänner enthielt. Zwei Jahre später erhielt die Wehr ein neues Löschfahrzeug LF 8 mit Vorbaupumpe, das 26.150 D-Mark kostete, wovon der Landkreis 8.720 D-Mark aus der Feuerschutzsteuer beisteuerte.

Seit 1976 besitzt die Schwinger Feuerwehr eine Standarte, die mit Spenden der Dorfbewohner finanziert wurde. Sie zeigt die alte Spritze von 1924 und das Wappen der Gemeinde Schwinge. 1992 wurde in Fredenbeck eine Jugendfeuerwehr gegründet, die Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 16 Jahren aus den Ortsteilen Fredenbeck, Schwinge, Wedel, Deinste und Helmste aufnimmt.

Seit Anfang dieses Jahres verfügt die Freiwillige Feuerwehr Schwinge über ein neues mittleres Löschfahrzeug (MLF), das einen 28 Jahre alten Vorgänger ersetzt. Das Fahrzeug basiert auf einem Zwölf-Tonnen-Fahrgestell von MAN mit 220 PS und ist mit einem 1.200-Liter-Wassertank, einem Lichtmast, einem Stromerzeuger und einer tragbaren Feuerlöschpumpe ausgestattet. Eine Besonderheit ist die Ein-Personen-Haspel, die es ermöglicht, die Wasserversorgung von nur einer Person aufbauen zu lassen. Aufgrund der Ukraine-Krise dauerte es mehr als zwei Jahre von der Ausschreibung bis zur Abholung des Fahrzeugs, das insgesamt 225.000 Euro kostete.

Ortsbrandmeister Torsten Bluschke (li.) und Stellvertreter Torsten Ropers vor dem neuen Feuerwehrfahrzeug | Foto: FFW Schwinge
Die historische Motorspritze der Schwinger Feuerwehr wird ebenfalls 100 Jahre alt | Foto: FFW Schwinge
Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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